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Über die Psychologie des Geldes

Dietmar Kreutzer

»Geld hat viel mehr mit Psychologie zu tun als mit Finanzen.« Morgan Housel


Morgan Housel:

Über die Psychologie des Geldes


FinanzBuch Verlag München

Deutsche Erstausgabe: 2021

17. Auflage 2025

Paperback

224 Seiten

18,00 Euro














Sammler von Münzen reiben sich die Augen, wenn sie in der Einleitung eine Episode aus der Studienzeit des Autors Morgan Housel nachlesen. Während seines Nebenjobs als Autoparker eines schicken Hotels in Los Angeles bediente er den Manager eines Techkonzerns, der mit Geld nur so um sich warf: Eines Tages steckte er einem meiner Kollegen mehrere tausend Dollar zu und wies ihn an: "Geh zu Juwelier da unten und kauf mir ein paar 1.000-Dollar-Goldmünzen." Eine Stunde später, die Goldmünzen in Händen, versammelten sich der Techmanager und seine Freunde an einem Bootssteg und blickten auf den Pazifik. Dann warfen sie die Münzen ins Meer, ließen sie springen wie flache Steine, und stritten lachend, wessen Münze am weitesten geflogen sei. Wenige Jahre später sei der großspurige Techmanager pleite gewesen. Ein Hilfsarbeiter namens Ronalds Read dagegen habe 25 Jahre lang Autos repariert und Böden geschrubbt. Als er im Jahr 2014 mit 92 Jahren starb, staunten seine Nachkommen nicht schlecht. Der Wert seiner Hinterlassenschaft belief sich auf acht Millionen Dollar. Er hatte seinen schmalen Lohn lebenslang in Blue-Chip-Aktien von Börsen-Schwergewichten investiert!


In 20 kurzen Kapiteln wirft der Investor und Finanzjournalist Housel (geb. 1985) anhand von realen Geschichten immer neue Fragen über die Irrationalität des menschlichen Handels in Finanzfragen auf. Jeder Mensch folgt aufgrund seiner Wertvorstellungen und Erfahrungen einer anderen Methode: Der eine wirft Geld sprichwörtlich zum Fenster hinaus, der andere hortet es unter der Matratze. Auf den ersten Blick wirkt vieles, was wir selbst oder andere mit ihrem Geld machen, daher verrückt. Mancher Münzsammler weiß, wovon ich spreche. Die nicht eben rational begründbare Leidenschaft für Münzen kann mächtig ins Geld gehen, sogar zur Manie werden. Wenn einige Bieter auf einer Auktion eine bestimmte Münze ins Auge gefasst haben, steigern sie mitunter verbissen weiter, bis sie den letzten Konkurrenten aus den Feld geschlagen haben. Wenn ein vermeintlich bettelarmer Münzsammler stirbt, wundert sich manche hinterbliebene Ehefrau, welche Schätze er ihr hinterlässt. Dabei hatte er nie ausreichend Kostgeld für sie übrig! Oft geht es also um persönliche Geschichten, den individuellen Blick auf die Welt, das eigene Ego und weitere kaum durchschaubare Einflüsse!


Die einleitende Geschichte des Techmanagers, der 1.000 Dollar teure Goldmünzen als Wurfgeschosse verwendete, sorgte unter den Lesern des Buches übrigens für Gesprächsstoff. In einem Chatroom über das Buch fragte ein User: "Die Einleitung von Morgan Housels Buch Über die Psychologie des Geldes beginnt mit der Geschichte eines Technikers aus Los Angeles, der Patente für Wi-Fi-Router besaß. Offenbar war der Mann recht wohlhabend und ein ziemlicher Showman, der zum Spaß Goldmünzen in den Pazifik springen ließ und dergleichen. Weiß jemand, wer das ist?" Die schlagfertige Antwort eines zweiten Users: "Planst Du etwa, die Münzen aus dem Meer einzusammeln?"


Dietmar Kreutzer



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