Der erhältliche österreichische Euro-Münzensatz des Jahres 2021 in Polierter Platte kommt in einem sehr attraktiven Etui und erzählt zudem die Geschichte des ersten Wiener Münzmeisters, der als solcher 1194 urkundliche Erwähnung findet.
Das Set beinhaltet insgesamt 8 prägefrische Münzen in PP: neben der bekannten 2-Euro Münze auf Bertha von Suttner, die 1-Euro-Mozartprägung, die 50-Cent-Wiener-Secession-Prägung, die 20-Cent-Belvedere-Prägung, die 10-Cent-Stephansdomprägung, die 5-Cent-Alpenprimel-Prägung, die 2-Cent-Edelweiß-Prägung und schließlich die 1-Cent-Enzian-Prägung.
Quellen über Münzmeister Schlom sind rar, über sein Geburtsdatum oder seine Herkunft und die seiner Familie ist nichts überliefert. Die Bestallung zum Münzmeister ist urkundlich belegt. So bestellte ihn Leopold V. (1157-1194) kurz vor seinen Tod als solchen, was ihn, den Akten nach, übrigens auch zum ersten urkundlich erwähnten jüdischen Einwohner Wiens machte. Bereits 1196 fand sein Leben und das seiner Familie jedoch ein gewalttätiges Ende: So soll er von einem Mitarbeiter bestohlen worden sein, der als Kreuzfahrer bezeichnet wird. Dies bezieht sich wohl auf den dritten Kreuzzug, der von 1189 bis 1192 stattfand und unter der Führung Kaiser Friedrich Barbarossas (der jedoch noch vor der Ankunft im Heiligen Land starb), Philipp II. von Frankreich und Richard Löwenherz von England stand. Nach der Anzeige des Diebstahls durch Münzmeister Schlom, kam jener Mitarbeiter in Haft. Seine Frau soll den Akten zu Folge daraufhin andere ehemalige Kreuzfahrer gegen den Münzmeister aufgestachelt haben, mit der Folgen, dass jene in sein Haus einbrachen und ihn und seine Familie ermordeten. Es ist an dieser Stelle darauf zu verweisen, dass dies in einem engen Zusammenhang mit den seit 1096 stattfindenden Kreuzzügen ins Heilige Land steht, aufgrund derer sich die Judenverfolgungen in Europa nachweislich ausweiteten und in den ersten organisierten Pogromen gegen Juden endeten.
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