Am 12. Oktober 2022 setzte Österreich die 2019 begonnene Serie „Magie des Goldes“ fort und emittierte eine 100-Euro-Goldmünze auf das Gold der Skythen.
Zwischen dem 7. und 3. Jh. v. Chr. bevölkerten skythische Reiternomaden die Steppen im heutigen Südrussland und in der Ukraine. Hier zogen sie mit ihren Schafen und Pferden von einem Weidegebiet zum anderen. Was von diesen Reiternomaden bis heute erhalten blieb, sind ihre prunkvollen, goldreichen Grabanlagen – Kurgane genannt –, in der eurasische Steppe. In diesen entdeckten Archäologen bereits im 19. Jh. Totengewänder skythischer Fürsten, die mit Hunderten von aufgenähten Goldblechen verziert waren. Ähnlicher Schmuck fand sich auch auf den Schleiern und Hauben von bestatteten Frauen. Diese aus Goldfolie gepressten Objekte waren häufig mit Elementen des sogenannten Tierstils figürlich verziert, da man diesen dargestellten Tieren übernatürliche Kräfte zuschrieb.
Weitere Goldobjekte der Kurgane waren Köcher, Dolchgriffe und Scheiden, aus dickem Goldblech gearbeitet, sowie Zierscheiben von hölzernen Schilden oder Griffe von Zeptern. Des Weiteren fanden sich Halsringe und Armreifen aus massivem Gold. Doch diese wertvollen Goldgestände hatten allesamt symbolische Bedeutung, waren sie doch Ausdruck des hohen gesellschaftlichen Status, den ihr Träger und Besitzer innehatte.
100 Euro. Gold 986/1000, 15,78 g (15,55 g, ½ oz. fein), 30 mm. Aufl.: 20.000 in PP,
Entwurf: Helmut Andexlinger und Herbert Wähner; Münzstätte: Wien
Auf der Münzvorderseite sehen wir im Zentrum einen gallopierenden skythischen Reiter, der zum Teil von einem Ornamentband verdeckt ist. Auf einem weiteren Ornamentband im Hintergrund finden sich ein Kessel, ein Pflug und ein Beil. Die Legende lautet: REPUBLIK ÖSTERREICH / 100 / EURO / 2022.
Die anepigrafische Rückseite zeigt ein goldenes Prunkstück aus späterer skythischer Zeit, auf dem eine Tierkampfszene dargestellt ist. Sein originales Vorbild befindet sich in der Eremitage in St. Petersburg und stammt nach Angaben der Münze Österreich „aus der Sammlung von Zar Peter I.“
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