Am 6. November 2024 setzte Österreich die 2019 begonnene Serie „Magie des Goldes“ fort und emittierte eine 100-€-Goldmünze auf das Gold Chinas. Es ist dies die sechste und letzte Münze der Serie. In China galt Gold nicht allein als weltlicher, sondern auch als spiritueller Reichtum. Der Mythenschatz des alten China ist unsagbar groß und nichts hat die menschliche Phantasie so angeregt, wie die Legenden vom Wundertier Drache. In China heißt der Drache Long. Er wird mit dem Leib einer Schlange, den Schuppen eines Karpfens und dem Kopf eines Wasserbüffels mit Kinnbart dargestellt. Der Drache ist bisweilen so klein wie eine Seidenraupe, dann aber auch so riesig wie der gesamte Raum zwischen Himmel und Erde, zudem kann er sich unsichtbar machen. Der Drache mit fünf Klauen stand für die Macht und die Verantwortung des Kaisers. Nur seine Gewänder waren mit fünfklauigen Drachen geschmückt. Da der Kaiser für eine reiche Ernte zu sorgen hatte, holte er sich Unterstützung bei Long, der Regen und Segen brachte.
100 Euro, Gold 986/1000, 15,78 g (15,55 g, ½ oz. fein), 30 mm, Auflage: 20.000 in PP,
Künstler: Herbert Wähner; Münzstätte: Münze Österreich AG.
Auf der Münzvorderseite sehen wir einen die Wolken durchbrechenden Drachen im Hintergrund und den Kaiser, als Sohn des Himmels, im Vordergrund. Hierbei handelt es sich um keinen bestimmten Herrscher, sondern um einen erdachten, nach historischen Vorbildern und mit den Insignien der Macht ausgestatteten. Links gegenüber der Pfingsrose, dem Symbol für Vornehmheit, befindet sich die chinesische Glyphe für das Wort GOLD – 金 Jīn. Wir lesen REPUBLIK ÖSTERREICH / 100 EURO / 2024. Die anepigrafische Rückseite zeigt einen fünfklauigen kaiserlichen Drachen in den Wolken, der einem vergoldeten Medaillon aus der Periode Qianlong (1736-1795) nachempfunden wurde.
Michael Kurt Sonntag
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