Mit einer 5-Euro-Silbergedenkmünze erinnert Griechenland an den Maler Theofilos (1870–1934). Der genaue Geburtstag des Malers, der zu den Hauptvertretern der griechischen Volks- bzw. Heimatkunst zählt, ist nicht bekannt. Er stammt von der Insel Lesbos, wo er auch verstarb. Den Begriff „Volkskunst“ prägte 1894 der österreichische Kunsthistoriker Alois Riegl. Die „Entdeckung“ dieser Kunstgattung steht auch im Zusammenhang mit dem zunehmenden Verschwinden von traditioneller Handwerkskunst aufgrund der voranschreitenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Innerhalb der modernen Kunst fand die Volkskunst, die auch als „primitive“ Kunst eine negative Konnotation erhielt, großen Einfluss auf die moderne Kunst. Hier ist der Kubismus zu nennen, aber auch der Expressionismus.
Auf der Münzvorderseite befindet sich ein Frontalportrait des Künstlers, das sich an einer Fotografie des Künstlers orientiert, das um 1900 aufgenommen wurde. Er trägt neben dem traditionellen Hut, auch traditionelle Kleidung. Die Münzrückseite zeigt eine Abbildung eines seiner vielen Werke. Es handelt sich um „Erotokritos und Arethousa“. Das Sück ist eine Romanze, die von Vikentios Kornaros im frühen 17. Jahrhundert auf Kreta geschrieben wurde. Es gilt als klassisches Beispiele der griechischen Renaissance-Literatur dar und gilt als eines der wichtigsten Werk der kretischen Literatur. Bis heute ist es ein sehr beliebtes Werk, was vor allem auf die Musik zurückzuführen ist, die es begleitet, wenn es öffentlich aufgeführt wird. Insgesamt besteht das Stück aus 10.012 fünfzehnsilbigen gereimten Versen, von denen sich die letzten zwölf auf den Dichter selbst beziehen. Im kretischen Dialekt der griechischen Sprache geschrieben, ist das zentrale Thema die Liebe zwischen Erotokritos und Aretousa, der Tochter des Königs Herakles von Athen. Weiterhin stechen Themen Freundschaft, Ehre, Tapferkeit und Mut hervor.
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