Zu Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften, Europa- und Landesmeisterschaften sowie anderen sportlichen Großereignissen geprägt, werben bestimmte Münzen und Medaillen für hochkarätig besetzte Ausscheide und ehren siegreiche Athleten sowie Mannschaften. Sie sind, in unterschiedlich großen Stückzahlen hergestellt, begehrte, oft hervorragend gestaltete Sammelobjekte. Am Anfang einer solchen Sammlung könnten altgriechische Münzen stehen, auf denen Ringer, Bogenschützen und Wagenlenker abgebildet sind. Sie erinnern daran, dass der Sport in Ländern der klassischen Antike hoch im Kurs stand und seine Protagonisten sich besonderen Ansehens erfreuten. Als Friedrich Schiller das Gedicht „Die Kraniche des Ibykus“ schrieb und darin das schöne Sprachbild vom „Kampf der Wagen und Gesänge auf Korinthus’ Landesenge“ malte, konnte er nicht wissen, dass einhundert Jahre später die olympische Idee ihre Wiedergeburt erlebte.
Vater der 1896 in Athen erstmals nach langer Pause veranstalteten ersten Olympischen Spiele der Neuzeit war der französische Baron Pierre de Coubertin. Er regte 1894 auf einem Kongress in Paris die Wiederaufnahme der Wettkämpfe an. „Die Olympische Spiele durchzuführen heißt, sich auf die Geschichte zu beziehen, und sie ist es auch, die am besten den Frieden gewährleistet“, war der Politiker und Historiker überzeugt. Diese Idee fiel auf fruchtbaren Boden. Mit dem Hinweis auf die antiken Olympiaden ließ sich für Abrüstung, Völkerverständigung und Weltfrieden gut werben. Denn in klassischer Vorzeit wurde für die Zeit der Sport- und Sängerwettkämpfe der „Gottesfrieden“ ausgerufen. Bei Rache der Götter war es verboten, Teilnehmern und Gästen nur ein Haar zu krümmen. Auch dass während der Spiele keine blutigen Fehden ausgetragen werden durften, war ein unumstößliches Gesetz.
Ursprünglich handelte es sich bei den Olympiaden um ein Kultspiel von eher regionalem Zuschnitt. Doch beteiligten sich nach und nach sowohl andere Stadtstaaten als auch einige griechische Herrscher an den Wettkämpfen, wodurch sich die Spiele zu einem das ganze Land begeisternden mehrtägigen Fest entwickelten. Da nur freie Griechen, die im Besitz der Bürgerrechte und frei von Blutschuld sein mussten, zu den Wettkämpfen zugelassen waren, schloss man unliebsame Konkurrenten wie Zugewanderte, Arme oder Sklaven aus. Wie antike Kunstwerke – etwa Vasenmalereien, Skulpturen oder Münzen – zeigen, wurden die Wettkämpfe von fast nackten Jünglingen, aber auch älteren Männern ausgetragen. Zahlreiche griechische Herrscher und viele Stadtstaaten setzten alles daran, ihre besten Sportler nach Olympia zu schicken und damit auf sich aufmerksam zu machen. Kehrten diese mit dem Siegeslorbeer heim, wurde dieser im wahrsten Sinne des Wortes vergoldet. Man überhäufte die Olympioniken mit Ehrungen und Geldgeschenken, denn durch sie fühlten sich die Bewohner der Heimatstädte selber ausgezeichnet. Die Besten der Besten besaßen vielfältige Privilegien wie Befreiung vom Militärdienst oder von Abgaben. Außerdem wurden ihnen Ehrenbürgerschaften übertragen, häufig gewährte man ihnen auch freie Kost und Logis bis an ihr Lebensende. Die dankbaren Bürger stellten oftmals Standbilder ihrer Athleten auf und verewigten ihre Namen auf Inschriftentafeln.
Die erste Olympiade der Neuzeit sollte 1896 am originalen Schauplatz, dem antiken Olympia, stattfinden. Doch kam man ziemlich schnell von dem Plan ab, weil es in der griechischen Provinz keine ausreichenden Möglichkeiten gab, die Wettkämpfe nach den Regeln der Neuzeit zu veranstalten. So ging man in die griechische Hauptstadt, nach Athen, wo sich die Athleten im antiken Panathenaikon-Stadion trafen. Der Plan, das Treffen der besten Sportler aus aller Welt für immer nach Griechenland und speziell nach Athen zu holen, ließ sich nicht verwirklichen. Deshalb werden bis heute Städte und nicht Staaten mit der Austragung der Olympischen Sommer- und – seit 1924 – Winterspiele beauftragt.
Bei der Betrachtung von Münzen und Medaillen mit Sportmotiven sollte beachtet werden, dass die Wettkämpfe und Meisterschaften häufig für politische Zwecke ge- und missbraucht wurden. Besonders eklatant war die Instrumentalisierung des Sports bei der Berliner Olympiade von 1936, die den Nationalsozialisten eine willkommene Möglichkeit bot, ihr „Drittes Reich“ nicht nur als wehrhafte, stolze und erstklassige Sportnation zu präsentieren, sondern auch von der Tatsache abzulenken, dass Juden, Sinti und Roma sowie andere zu „Reichsfeinden“ abgestempelte Menschen unterdrückt, ausgegrenzt und täglichem Terror ausgesetzt waren. Die Weltöffentlichkeit ließ sich nur allzu gern täuschen. Gegen die „Nazi-Spiele“ gerichtete Boykottaufrufe verhallten ungehört. Dass deutsche Athleten jüdischer Herkunft und Glaubens von den Veranstaltern nicht zugelassen wurden, hat die Welt eher am Rande wahrgenommen.
Selten kommen die von siegreichen Athleten und Mannschaften erkämpften Olympiamedaillen im Handel vor, denn sie werden von ihnen und ihren Familien oft als quasi wertvolle Reliquien betrachtet und nur in Ausnahmefällen aus der Hand gegeben. Hingegen gibt es zahlreiche Gedenkmünzen, die die olympische Idee in Erinnerung halten und auf sportliche Großereignisse verweisen. Ihnen ist große Verbreitung sicher, denn nicht nur Sammler interessieren sich für sie, sondern auch Sportbegeisterte überall auf der Erde. Häufig halfen und helfen solche Sonderausgaben bei der Finanzierung von Olympiaden, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. Wir haben das, um nur die deutschen Prägungen zu betrachten, bei den 10-Mark-Münzen zur Olympiade 1972 in München und anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 sowie bei ähnlichen Anlässen gesehen. Der Reinerlös aus dem Verkauf der mit vier Motiven geschmückten Olympiademünzen von 1972 wurde für die Sportbauten in München sowie für Kulturprogramme verwendet. Diese vier Prägungen aus Silber, eine goldene 100-Euro-Münze anlässlich der Fußball-WM 2006, Stücke zur Leichtathletik-WM 2009 in Berlin, zur Wintersport-WM in Garmisch-Partenkirchen 2010, zur Frauenfußball-WM 2011 in Deutschland, aber auch zum fünfzigjährigen Jubiläum der Deutschen Sporthilfe geprägte Gedenkmünzen, eine 10-Mark-Münze der DDR von 1988 zum 40. Jahrestag der Gründung des Deutschen Turn- und Sportbundes und vieles weitere mehr könnten den Ausgangspunkt für eine attraktive Sportmotiv-Sammlung unter dem Motto SPORT BEWEGT DIE WELT bilden.
Das gilt auch für Münzen mit Sportmotiven anderer Länder wie Frankreich, Italien, Russland oder Spanien. Dort hinein gehören die vielen Medaillen, die bedeutende Sportereignisse sowie bekannte Athleten und Organisatoren von Sportereignissen ehren sowie an internationale Kongresse zu dem Thema erinnern. Nach und nach könnte diese Kollektion durch Belegstücke aus Ländern rund um den Globus sowie mit Sportmotiven aus früheren Zeiten ausgebaut werden. Der Münzhandel hält interessante Angebote bereit, auf Münzmessen kann man ebenfalls das eine oder andere Stück preiswert erwerben, von Raritäten aus Edelmetall und wenig verliehenen Preismedaillen ganz abgesehen.
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