Die 434. Auktion des Frankfurter Hauses Dr. Busso Peus Nachf. eröffnet mit einem besonders breiten Angebot an antiken Münzen, in dem die Bereiche der griechischen und der römischen Numismatik in einem sehr ausgewogenen Verhältnis vertreten sind. Einen bedeutenden Teil der Griechenpartie bildet die Sammlung eines saarländischen Apothekers, der Zeit seines Lebens großes Interesse an ägyptischer und griechischer Archäologie hatte und das Wirken Alexander des Großen nachzeichnen wollte. Die Herrscher des makedonischen Weltreiches sind besonders eindrucksvoll im Gold vertreten, wobei sich neben stempelglänzenden Stateren auch Raritäten finden wie ein Alexandreier mit rechtshin stehender Nike. Auch interessante keltische und kaukasische Beischläge zu diesem Münztyp sind im Angebot. Der afrikanische Kontinent ist dieses Mal besonders gut vertreten mit einem seltenen Billon-Shekel in ansprechender Qualität, einem karthagischen Gold-Stater und seinem kyrenischen Pendant.
Makedonisches Weltreich. Goldstater im Namen Alexanders d. Gr. 319/315 v. Chr.
Feiner Prägeglanz, Äußerst selten. Vorzüglich.
Eines von bislang 5 bekannt gewordenen Exemplaren.
Taxe 5000 €
Kyrene. Goldstater 322/313 v. Chr., Magistrat Poliantheus. Sehr schön.
Taxe 2500 €
Karthagisches Weltreich. Goldshekel 350/320 v. Chr., Karthago. Gutes Sehr schön.
Taxe 2500 €
Aufstand gegen Karthago. Billon-Shekel 241/238 v. Chr., unbest. Mzst. Sehr schön.
Taxe 1000 €
Die römische Numismatik kommt besonders in der Breite, aber auch mit einigen Spitzenstücken nicht zu kurz. Antoninus Pius ist mit einem seltenen „Plattform-Aureus“ vertreten, der eine Liberalitas-Szene illustriert. Es folgt ein stempelglänzender Aureus des Lucius Verus auf seinen Parthersieg. Auch gesuchte Raritäten wie ein severischer Denar mit Naumachia-Darstellung finden sich unter den zahlreichen römischen Geprägen.
Antoninus Pius, 138–161. Aureus 145, Rom,
zur Erinnerung an die kaiserlichen Geldgeschenke
anlässlich der Hochzeit von Marcus Aurelius und Faustina II.
ANTONINVS AVG PI-VS PP TRP COS IIII. Vorzüglich.
Taxe 10.000 €
Lucius Verus, 161–169. Aureus 163/164, Rom,
auf die Besetzung Armeniens und die Einsetzung eines neuen Klientelkönigs daselbst.
Vorzüglich – Stempelglanz.
Taxe 15.000 €
Septimius Severus, 193–211.
Denar 206/210, auf die Zirkusspiele des Jahres 206 anlässlich des Sieges über die Parther.
Sehr selten, sehr schön.
Taxe 1000 €
Den Abschluss bildet eine längere Strecke von reichhaltigen Lots vorwiegend römischer Münzen. Gut 80 Positionen stammen von einem Sammler, der in den 1950er Jahren mit dem Münzensammeln begann.
Wie immer können wir für den Großteil unserer Antiken – im Gegensatz zu einigen Plattformanbietern – eine frühere Auktionsprovenienz nachweisen, und so finden sich auch wieder einige illustre Namen in den „Pedigrees“.
Im Bereich der Neuzeit richtet sich das Augenmerk auf verschiedene umfassendere Serien. Wie immer eröffnen die Weltmünzen das Angebot. Die polnische Probe-10 Zlotych-Klippe 1934 auf Josef Pilsudski und den 20. Jahrestag seiner Übernahme des Kommandos über die polnische Legion in polierter Platte sowie die vorzügliche rubelförmige Medaille von Nikolaus I. auf die Hochzeit des Thronfolgers Alexanders II. mit Maria Alexandrovna von Hessen-Darmstadt dürften dabei von speziellem Interesse sein.
Polen. 1. Republik, 1918-1939.
Probe 10-Zlotych-Klippe 1934 auf Josef Pilsudski und den 20. Jahrestag
seiner Übernahme des Kommandos über die polnische Legion.
Polierte Platte.
Taxe 5000 €
Russland. Kaiserreich. Nikolaus I., 1825-1855 Rubelförmige Medaille 1841, St. Petersburg,
auf die Hochzeit des Thronfolgers Alexanders II. mit Maria Alexandrovna von Hessen-Darmstadt. Vorzüglich.
Taxe 3000 €
Bei der anschließenden attraktiven Partie von Habsburgischen Prägungen, sollen die 100 Kronen von Franz Joseph, 1908, auf sein sechzigstes Regierungsjubiläum in vorzüglicher Erhaltung besonders erwähnt werden. Ebenfalls hervorgehoben werden muss der fast vorzügliche Reichstaler der Grafschaft Schlick von Heinrichs IV. aus dem Jahr 1642.
Haus Habsburg. Franz Joseph, 1848–1916 100 Kronen 1908, Wien, 60-jähriges Regierungsjubiläum.
Vorzüglich – Stempelglanz.
Taxe 3500 €
Schlick, Grafschaft. Heinrich IV., 1612–1650 Reichstaler 1642, Plan, mit Titel Ferdinands III.
Fast Vorzüglich.
Taxe 2.000 €
In der Sektion Altdeutschland ist es vor allem die hübsche Serie von welfischen Brakteaten, die besondere Aufmerksamkeit verdient. Darüber hinaus bilden die Gebiete Friedberg sowie Bayern des 19. Jahrhunderts weitere Schwerpunkte unseres Angebotes.
Baden, Großherzogtum. Ludwig, 1818–1830 5 Gulden 1828, Karlsruhe. Fast Stempelglanz.
Taxe 2000 €
Brandenburg-Preußen, Königreich. Friedrich Wilhelm II., 1786–1797 Dukat 1787 A, Berlin. Vorzüglich.
Taxe 1500 €
Breisach, Stadt. Silbermedaille 1639,
auf die Einnahme der Stadt durch Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar. Vorzüglich.
Taxe 1750 €
Münsterberg-Öls, Herzogtum. Joachim, Heinrich II., Johann und Georg III., 1536–1558 Dukat 1550, Reichenstein, Ausbeute. Fast vorzüglich.
Taxe 2000 €
Wie gewohnt wird die Auktion durch eine schöne Partie deutscher Reichsmünzen und ein umfangreiches Angebot an günstig getaxter Lots abgerundet. Die Auktionsteilnahme ist im Saal, per Ferngebot und per Internet-Livebieten möglich.
Dr. Busso Peus Nachf.
Bornwiesenweg 34
60322 Frankfurt
Tel. 069/9596620
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