Die diesjährige Herbstauktion müssen sich alle Sammler und Händlerkollegen bereits jetzt dick im Kalender vormerken! Die Auktionswoche beginnt, eine Ausnahme bei Peus, bereits am Montag, 4. November, und bietet eine besonders attraktive Auswahl an Münzen.
Die Sammlung Nummi Regnum Britonum (dt.: Münzen der Königreiche der Briten) befasst sich mit den Geprägen der „keltischen“ Stammesfürsten der britischen Insel. Sie wurde zwischen den frühen 1990er Jahren bis in die späten 2000er Jahre mit einem Schwerpunkt auf den Goldprägungen aufgebaut und enthält zahlreiche Raritäten, von denen viele seit etlichen Jahren nicht mehr angeboten wurden. Die antike britische Numismatik mit ihren blumigen und teils von Lokalpatriotismus geprägten Typenbezeichnungen wie „Gisleham Glory“ und „Irstead Smiler“ ist ein ganz eigener Kosmos, in den die Sammlung Nummi Regnum Britonum einen faszinierenden Einblick gewährt.
Die in dieser Auktion besonders reichhaltige Partie griechischer Münzen besteht in ihrem Kern aus Exemplaren der Slg. Dr. Hans Maag (1929-2009), die den Bestand ergänzen, den wir in unserer Auktion Nr. 407 im Jahr 2012 anbieten durften. Diese Münzen harmonieren wunderbar mit einer Sammlung kleinerer Silbernominale (bis hinauf zur Drachme) eines Sammlers, der anonym bleiben möchte und besonderen Wert sowohl auf Qualität als auch Provenienz legt. So finden sich einmal mehr illustre „Pedigrees“ wie „ex Slg. Hermitage“ (Nrn. 95 und 356) oder „ex Metropolitan Museum“ (Nr. 313) sowie zahlreiche Provenienzen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg in unserem Katalog, der zudem mit Dutzenden von Tafelexemplaren glänzt. Weitere qualitätvolle, aber kleinere Einlieferungen, darunter einige „Nachzügler“ der in Auktion 438 überaus erfolgreich versteigerten Slg. Rudolf Hoesch, „Jagd und Tiere“, runden das Angebot an griechischen Münzen ab.
Wer die Sektion römischer Münzen durchblättert, wird feststellen, dass in dieser Auktion besonders viele Aes-Münzen, insbesondere Sesterzen, vertreten sind und dabei ein Schwerpunkt auf dem beliebten „Philosophenkaiser“ Marcus Aurelius liegt. Die meisten dieser Stücke stammen aus dem etwa 500 Exemplare umfassenden Bestand eines verstorbenen Sammlers aus dem Rheingau, aus dem wir zudem attraktive und sammlerfreundliche Lots bilden konnten. Den Kern bildet indes ein Teil einer großen Sammlung oft vorzüglich erhaltener Denare aus dem mittleren Preissegment, ergänzt durch eine opulente Partie spätantiker Goldmünzen.
Die den „Antiken-Tag“ unserer Auktion 439 beschließende Spezialsammlung „de face“ bildet einen eigenen Katalogteil, um das Besondere des gewählten Sammlungsthemas zur Geltung zu bringen. „De face“ ist der vornehme, französische Fachbegriff für Frontaldarstellungen, und so bietet das Durchblättern dieser Sammlung – und ganz besonders der aufwändig gestalteten Tafeln – ein seltenes Erlebnis: Von jeder Katalogseite und von jeder einzelnen Münze blicken den Betrachter Gesichter an, seien es die von Göttern, von Heroen, von Monstern oder gar von Krabben.
Nr. 132: Selinous, Hemidrachme 417/409 v. Chr. Feine dunkle Tönung, Sehr selten, gutes Sehr schön, Taxe: 1.500,– Euro
Nr. 144: Syrakus, Dionysios I., 405-367 v. Chr.
Gold-Tetradrachme (20 Litrai) 405/400 v. Chr.
GOLD Seltene Variante, vorzüglich, Taxe: 1.500,– Euro
Nr. 356: Seleukos I. Nikator, 306-280 v. Chr.
Tetradrachme 305/295 v. Chr., Susa. Kabinettstönung und von
illustrer Provenienz, Gutes Sehr schön, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 1001: Atrebates und Regini, Tincomarus, 25 v.-10 n. Chr. Goldviertelstater,
GOLD Feine Goldtönung, Sehr selten, vorzüglich, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 1085: Insel Thasos, Trihemiobol 412/404 v. Chr.
Feine, teils irisierende Tönung Doppelschlag im Revers, vorzüglich, Taxe: 400,– Euro
Das Angebot an mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen ist so groß, dass dafür 3 Tage, vom 5. bis zum 7. November eingeplant werden müssen.
Allein fünf bemerkenswerte Sammlungen werden hier versteigert werden. Nach den üblichen Münzen und Medaillen des Auslands und der Habsburgischen Erblanden erscheint die Sammlung von Brakteaten eines süddeutschen Sammlers geschlossen vor den restlichen Geprägen der altdeutschen Staaten. Die über 180 Lose umfassende Sammlung bildet im niedrigen und mittleren Preisniveau exemplarisch das ganze Spektrum der Brakteatenprägung vom mitteldeutschen Raum bis zum Bodensee ab.
Nr. 1787: Donauwörth, königliche Münzstätte. Heinrich VI. von Hohenstaufen,
1190-1197, Brakteat. Selten Fast Stempelglanz, Taxe: 200,– Euro
Nr. 1793: Frankfurt, Reichsmünzstätte. Heinrich VI. von Hohenstaufen,
1190-1197, Brakteat. Sehr schön, Taxe: 500,– Euro
Nr. 1798: Fulda, Abtei, 1752 Bistum. Konrad II.,
1177-1192, Brakteat, Fulda. Vorzüglich, Taxe: 350,– Euro
Es folgen wie üblich die Münzen und Medaillen der altdeutschen Staaten durch alle Jahrhunderte, in allen Metallen und in allen Preisklassen. Bemerkenswert ist dabei die Anzahl der Taler vor 1800, die sich über den ganzen Katalog alphabetisch verteilen.
Nr. 1972: Bentheim-Steinfurt, Grafschaft. Ernst Wilhelm, Reichstaler 1659, Münster.
Prachtexemplar mit herrlicher Patina, Sehr selten Vorzüglich/Stempelglanz, Taxe: 15.000,– Euro
Nr. 1977: Brandenburg-Preußen, Königreich. Friedrich I., Reichstaler 1707 CS, Berlin.
Patina, Sehr selten Vorzüglich, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 2027: Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel. August der Jüngere
von Lüneburg-Hitzacker, Reichstaler o. J. (um 1650), Zellerfeld, "Reisetaler".
Vorzügliches Prachtexemplar mit schöner Patina, Taxe: 3.000,– Euro
Nr. 2434: Jülich. Wilhelm II., 1361-1393, Goldgulden o. J., nach Florentiner Vorbild,
ohne Angabe der Münzstätte. Äußerst selten Vorzüglich, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 2458: Lüneburg, Stadt . Doppelter Reichstaler, o. J. (1637-1638),
sogenannter doppelter Jagdtaler. Äußerst selten Sehr Schön, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 2582: Sachsen. Johann Georg II. Doppelter Reichstaler 1663, Dresden,
"Beichttaler". Sehr schön/Vorzüglich, Taxe: 2.000,– Euro
Die Münzen der Reichsstadt Frankfurt sind dabei mit über 150 Einzellosen vom 13. Jh. bis 1866 besonders zahlreich und qualitätvoll vertreten.
Nr. 2128: Frankfurt, Reichsstadt, 1311-1806 Doppeldukat 1710,
"Doppelter Sturmdukat". GOLD Sehr selten Vorzüglich, Taxe: 4.000,– Euro
Nr. 2134: Reichstaler 1717, auf die 200-Jahrfeier der Reformation.
Selten, vorzüglich, Taxe: 1.500,– Euro
Nr. 2201: Frankfurt, freie Stadt. Doppelgulden 1849, auf die Wahl Friedrich Wilhelms IV. zum Kaiser.
Mit Randschrift. Vorzüglich/Stempelglanz, Taxe: 2.500,– Euro
Im weiteren Verlauf muss unbedingt noch eine Sammlung von über 100 Nummern mit Münzen und Medaillen der Grafschaft Hanau bis in die Zeit der Landgrafschaft Hessen-Kassel hinein, erwähnt werden. Zahlreich sind hier die Ausbeutetaler der Bieberer Gruben.
Nr. 2367: Hanau-Münzenberg, Grafschaft. Wilhelm IX. (I.), 1764-1821, 1785 Landgraf, 1803 Kurfürst von Hessen-Kassel Konventionstaler 1789 FH, Hanau, Bieberer Ausbeute. Vorzüglich, Taxe: 500,– Euro
Der Mittwoch, 6. November, gehört den deutschen Münzen nach 1871. Als Krönung der 439. Auktion kann die Fa. Dr. Busso Peus Nachf. eine fast komplette Jahrgangssammlung der Goldmünzen des deutschen Kaiserreichs anbieten. Darunter finden sich Raritäten wie das bayerische 20 Mark-Stück des Jahrgangs 1913 (J. 200) in herausragender Erhaltung, das preußische 10 Mark-Stück 1894 (J. 251) als Polierte Platte oder der höchst seltene Jahrgang 1877 des sächsischen 20 Mark-Stücks (J. 262). Höhepunkt ist dabei der seltenste Typ aller Reichsgoldmünzen: Sachsen-Coburg-Gotha, 20 Mark 1872 (J. 3021).
Nr. 2863: Mecklenburg-Strelitz, Großherzogtum. Adolf Friedrich
V. 20 Mark 1905. J. 240. GOLD, Taxe: 6.000,– Euro
Nr. 2981: Reuß-ältere Linie. Heinrich XXII. 20 Mark 1875. J. 254. GOLD
Sehr selten, fast vorzüglich, Taxe: 20.000,– Euro
Nr. 3021: Sachsen-Coburg-Gotha. Ernst II. 20 Mark 1872. J. 270. Äußerst selten,
nur 1.000 Exemplare geprägt Sehr schön, Taxe: 50.000,– Euro
Nr. 3026: Sachsen-Meiningen. Georg II. 20 Mark 1872. J. 275. GOLD
Fast vorzüglich, Taxe: 15.000,– Euro
Nr. 3032: Sachsen-Meiningen. Georg II. 20 Mark 1905. J. 279.
GOLD Prachtexemplar Fast Stempelglanz, Taxe: 15.000,– Euro
Nach dieser geschlossen angebotenen Sammlung folgen wie üblich bei Peus die Münzen des Kaiserreichs in Gold und Silber, der Weimarer Republik und anderer Gebiete aus verschiedenem Besitz. Auch hier ist die eine oder andere Rarität zu finden.
Papiergeld mit seltenen Banknoten der Hochinflation, der Weimarer Republik und der Weltkriege, sowie Numismatische Literatur folgen im Anschluss.
Traditionellen Abschluss bilden wie immer zahlreiche, günstig getaxte Lots aus aller Welt und Zeit.
Der Donnerstag, 7. November, hält noch zwei Sammlungen bereit, die wegen ihrer Größe und Bedeutung jeweils einen eigenen Auktionskatalog im Hardcover-Format verdient haben.
Die Auktion 440 präsentiert eine Sammlung Mecklenburg, die vom Spätmittelalter bis zum Verlust des Münzrechts im Jahre 1918 reicht. Die Linien Güstrow und Strelitz warten dabei mit 270 Nummern und zahlreichen Raritäten auf. Neben den spektakulären Goldmünzen, Talern und Talerteilstücken fehlen auch Kleinmünzen und Medaillen nicht. Sowohl der Spezialsammler von mecklenburgischen Münzen als auch der geschmackvolle Universalsammler auf der Suche nach ausgewählten Raritäten wird hier fündig werden.
Nr. 4065: Mecklenburg. Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein (Wallenstein), Herzog von Mecklenburg und Fürst von Sagan. Reichstaler 1632, Jitschin. Schöne Patina Sehr schön, Taxe: 10.000,– Euro
Nr. 4067: Mecklenburg-Güstrow. Gustav Adolph, Dukat 1668, Wismar.
GOLD Äußerst selten Vorzüglich, Taxe: 5.000,– Euro
Nr. 4068: Mecklenburg-Güstrow. Gustav Adolph, Reichstaler 1677, Güstrow.
Äußerst selten Vorzüglich/Stempelglanz, Taxe: 15.000,– Euro
Nr. 4113: Mecklenburg-Strelitz. Adolph Friedrich III., Dukat 1717 (geprägt 1745/1746), auf die 200-Jahrfeier der Reformation. GOLD Sehr selten Vorzüglich/Stempelglanz, Taxe: 5.000,– Euro
Nr. 4166: Mecklenburg-Strelitz. Adolph Friedrich IV., 5 Taler (Pistole) 1754, Neustrelitz.
GOLD Äußerst selten Fast vorzüglich, Taxe: 15.000,– Euro
Nr. 4261: Mecklenburg-Strelitz. Friedrich Wilhelm, 1860-1904 10 Mark 1873. J. 235.
Sehr selten Fast vorzüglich, Taxe: 20.000,– Euro
Auktion 441. Die Sammlung Hermann-Joseph Lückger – Rheinland und Westfalen
Oder weshalb noch einmal Köln?
Es ist genau ein Jahr her, dass die Fa. Dr. Busso Peus Nachf. sich glücklich schätzen durfte, mit der Slg. Dr. Jürgen Baur die größte Sammlung Kölner Münzen und Medaillen der letzten Jahrzehnte zu versteigern. Nun bietet sie mit der Sammlung Lückger eine ähnliche aber doch grundverschiedene Sammlung zum Thema Rheinland und Westfalen an. Es ist jedoch nicht eine reine Neuauflage zur Freude der damaligen Unterbieter, sondern eine ausgezeichnete Ergänzung dazu. Der Schwerpunkt der Slg. Lückger liegt auf den Münzen des Mittelalters und ist hier, das kann man so behaupten, in ihrer Größe und Bedeutung ungeschlagen. Die damaligen Zeiten ermöglichten es gut vernetzten, leidenschaftlichen und zahlungskräftigen Sammlern in Quantität und Qualität Kollektionen zusammenzutragen, wie sie heute kaum noch vorstellbar sind. Die Sammlung Baur beschäftigte sich mit der Stadt und dem Erzbistum Köln, samt seiner dynastischen und politischen Zusammenhänge. Dabei verließ sie teilweise die geographische Nähe. Die Sammlung Lückgers, eines hervorragenden Historikers und Archäologen, widmete sich v.a. den mittelalterlichen Beischlägen der Nachbarn im Kölner Wirtschaftsraum, so dass wir Münzen von den Niederlanden bis Hessen, Westfalen bis Mainz und Trier in geschlossener Dichte finden. Aber selbstverständlich finden sich auch Taler und Medaillen der Neuzeit bis in das 19. Jh. Es ist eine Sammlung, die auch dem nicht mit Köln verbundenen Sammler viele Raritäten und Kuriositäten anbieten kann. Diese aufzuzählen fehlt hier der Platz, einzelne herauszugreifen wäre Willkür.
Überzeugen Sie sich selbst in dem auch für Wissenschaftler interessantem Spezialkatalog.
Nr. 5088: Bonn, königliche Münzstätte. Otto III., 983-1002, Pfennig vor 996, mit Königstitel.
Äußerst selten Sehr schön, Taxe: 1.000,– Euro
Nr. 5136: Isenburg, Grafschaft. Wilhelm, 1327-1383, Turnose, Sinzig.
Sehr selten Sehr schön, Taxe: 1.500,– Euro
Nr. 5174: Köln, königliche Münzstätte. Karl der Große, Pfennig (781/800).
Äußerst selten Fast vorzüglich, Taxe: 5.000,– Euro
Nr. 5416: Köln, Erzbistum. Engelbert von der Mark, Goldgulden o. J. (1364/65), Riel.
GOLD Äußerst selten Vorzüglich, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 5537: Köln Erzbistum. Gebhard von Waldburg, Reichstaler 1578, Münzvereinsprägung.
Äußerst selten Vorzüglich, Taxe: 7.500,– Euro
Nr. 5574: Köln Erzbistum. Clemens August von Bayern, Karolin 1735, Bonn.
GOLD Äußerst selten Vorzüglich, Taxe: 10.000,– Euro
Nr. 5611: Köln, Reichsstadt. Dicker Reichstaler 1571, mit Titel Maximilians II., Abschlag von Halbtalerstempeln. Einziges Exemplar im Handel Sehr schön, Taxe: 5.000,– Euro
Nr. 5766: Schönforst, Herrschaft. Reinhard II., 1369-1396, Herr von Limburg (NL)
Turnosgroschen 1392. Äußerst selten Sehr schön, Taxe: 1.000,– Euro
Dr. Busso Peus Nachfolger e.K.
Inhaber: Christoph Raab
Bornwiesenweg 34
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