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R. Thomas

Veit Didczuneit: Die Spuren der Goldelefanten. Die 15-Rupien-Münzen aus Tabora in Deutsch-Ostafrika


Veit Didczuneit: Die Spuren der Goldelefanten. Die 15-Rupien-Münzen aus Tabora in Deutsch-Ostafrika als kolonialherrschaftliche Wertzeichen, Brandenburg 2021, 127 Seiten, farbige und schwarz-weiße Abbildungen, Format ca. 14,5 x 21 cm, Klebebindung,

ISBN: 978-3-00-067868-4.


Der Verfasser geht mit Akribie allen Aspekten der 1916 geprägten goldenen 15-Rupien-Stücke von Deutsch-Ostafrika nach. Der Leser erfährt daher zahlreiche Einzelinformationen über die ehemalige deutsche Kolonie und die Hintergründe für die Herstellung sowie den Verbleib der 15-Rupien-Münzen. „Die zahlreichen Spuren, die die Elefanten-Goldstücke in den Akten, in der Erinnerungsliteratur, den Sammlerzeitschriften und Auktionskatalogen hinterlassen haben, ermöglichen jedoch den Versuch der historischen Darstellung ihres ,kollektiven Lebensweges’”. Die Münzen entstanden aus einer militärischen Notsituation heraus. Die Formulierung im Untertitel, die Prägungen als „kolonialherrschaftliche Wertzeichen” zu bezeichnen, stimmt da etwas ratlos. Was die Fakten über die Produktion und Ausgabe der 15-Rupien-Stücke angeht, gibt es keine grundlegenden neuen Erkenntnisse. Das schmälert aber nicht das Verdienst des Verfassers, alle diese Fakten kompakt in seiner Publikation zu präsentieren. Er hat sich umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt, was die zahlreichen Fußnoten und die Angaben zur weiterführenden Literatur belegen. Allerdings gibt es zu einigen konkreten Aussagen nur sehr pauschale Angaben. So wird beispielsweise auf Seite 39 ausgeführt, dass die einheimischen Lastenträger im Krieg einem brutalen Zwangssystem unterlagen, „das unter ihnen viel Leid und massenhaftes Sterben [Zahlen?] verursachte“. Ohne Quellennachweis steht auch auf Seite 116, dass der Krieg unter den Afrikanern „Hunderttausende Tote” forderte. Wenn die Zahl stimmt, so geht der Löwenanteil davon nach Einschätzung des Rezensenten auf das Konto der Belgier und Engländer, die eine wesentlich höhere Truppenzahl gegenüber der deutschen Schutztruppe ins Feld geführt hatten und damit auch weit mehr afrikanische Träger rekrutiert haben dürften. Für Sammler der Münzen von Deutsch-Ostafrika ist die Publikation eine empfehlenswerte Quelle, die zu den 15-Rupien-Stücken viele Informationen liefert.



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