Obwohl man die Suspendierung der Silberdollarprägung 1831 wieder aufgehoben hatte – diese war 1804 eingeführt worden –, so sollte es noch bis 1835 dauern, ehe der Münzdirektor R. M. Patterson den Graveur Christian Gobrecht anwies, Stempel für einen neuen Silberdollar auf der Grundlage der Bildmotive von Thomas Sully und Titian Peale zu schaffen. Der erste Vorderseitenstempel, den Christian Gobrecht schuf, zeigte die nach rechts sitzende Freiheit, die ihren Kopf nach links gewandt hat, in der Linken einen Stab mit der phrygischen Freiheitsmütze darauf hält und ihre Rechte auf einen am Boden stehenden Wappenschild setzt, der mit dem Spruchband LIBERTY geschmückt ist. Zwischen der im Abschnitt befindlichen Jahreszahl 1836 und der Basis des Münzmotivs fand sich zudem die Aufschrift C. GOBRECHT F. (F = fecit = hat gemacht) Auf der Rückseite erschien ein nach links fliegender Alder, der von 26 Sternen (diese standen für die 26 Bundesstaaten) umgeben war. Das Ganze wurde von der Legende UNITED STATES OF AMERIA / ONE DOLLAR umschlossen. Ob mit diesen Stempeln damals aber überhaupt Münzen geprägt wurden, weiß man nicht. Nachprägungen damit aus späterer Zeit gibt es allerdings. Gobrecht fertigte bald darauf einen neuen Vorderseitenstempel an, der im Prinzip genauso ausschaute wie der erste, allerdings war der Graveursnamen nun von seiner ursprünglichen Stelle auf die Basis des Münzmotivs verlegt worden. Im Dezember 1836 wurden dann mit diesem neuen Vorderseitenstempel und dem unveränderten Rückseitenstempel 1000 Münzen für den regulären Zahlungsverkehr geprägt. Diese wogen noch, wie 1792 vom Gesetz bestimmt, 416 Grän (26,96 g) und bestanden aus Silber 892,4/1000. Von den späten 1850ern bis in die frühen 1870er wurden Nachprägungen dieser Münzen angefertigt, um eine gewisse Sammlernachfrage zu befriedigen.
Im Januar 1837 wurden die Parameter des Silberdollars jedoch geändert. Sein Gewicht wurde von 416 Grän (26,96 g) auf 412½ Grän (26,73 g) reduziert, die Feinheit aber von 892,4/1000 auf 900/1000 erhöht. Der Durchmesser verringerte sich von 39-40 mm auf 38,10 mm. 1837 wurden dann noch einmal 600 Silberdollars für den regulären Umlauf geprägt, die bis auf die Jahreszahl genauso ausschauten, wie jene von 1836.
Einem internen Memorandum von Benjamin F. Peale (von 1837) an Münzdirektor Patterson zufolge, kamen diese Silberdollar wegen ihres „medaillenartigen Aussehens“ bei vielen aber nicht besonders gut an. Da man hierfür in erster Reihe den glatten Rand der Münze verantwortlich machte, entschloss man sich künftig für einen geriffelten Rand. 1838 fertigte man allerdings Probemünzen (Patterns) dieses Dollars an, die zudem grundsätzliche Veränderungen auch in den Bildmotiven aufwiesen. So ließ man den Graveursnamen ganz fallen, fügte der Vorderseite noch 13 Sterne hinzu und entfernte alle 26 Sterne von der Münzrückseite. Silberdollars dieses neuen Typs wurden jedoch erst 1839 verausgabt und zwar 300 Stück für den allgemeinen Zahlungsverkehr. Alle Silberdollars, die man heute mit der Jahreszahl 1838 findet, sind Nachprägungen des 19. Jahrhunderts. Nachprägungen aus derselben Zeit gibt es im Übrigen auch vom Jahrgang 1839.
Doch auch wenn es der Gobrecht Silberdollar letztlich nicht in Massen in den regulären Umlauf schaffte, so bildete er zumindest ikonografisch die Basis für die Silberdollarmünzen der Jahre 1840-1873. Schließlich stammen diese ebenfalls von Christian Gobrecht und zeigen vorderseitig ein Bild der sitzenden Liberty, das nur geringfügig von jenem der Jahre 1838/39 abweicht.
Dass man den fliegenden Adler der Rückseite ab 1840 nicht ebenso übernahm, war der Tatsache geschuldet, dass man die Rückseite des Silberdollars an die Bildmotive der Viertel- und Halbdollarmünzen anpasste, die bereits seit 1838 den oben gezeigten Wappenadler trugen.
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