Innerhalb der Serie „Nationale Helden“ präsentierte die Tschechische Münze nun erstmals eine Frau. Milada Horáková war eine Politikerin, Widerstandskämpferin und Frauenrechtlerin, die in einem kommunistischen Schauprozess 1950 verurteilt und hingerichtet wurde. Die promovierte Juristin begann sich in den 1920er und 1930er Jahren in der tschechischen Frauenbewegung zu engagieren und ab 1939 war sie Mitglied des tschechoslowakischen Widertandes gegen die Nationalsozialisten. Von der Gestapo verhaftet, kam sie zuerst ins Gefängnis, wurde dann ins KZ Theresienstadt deportiert, von wo sie als Zwangsarbeiterin nach Leipzig verbracht wurde, um in einer Munitionsfabrik ausgebeutet zu werden. Nach ihrer Befreiung ging sie zurück nach Prag, wo sie sich politisch, gegen die Kommunistische Partei, engagierte. Nach dem finalen kommunistischen Umsturz 1948 legte sie ihr Amt innerhalb der tschechoslowakischen Volkssozialistischen Partei nieder, einer gemäßigten und reformistisch-sozialistischen Partei, wurde aber als Regimekritikerin verfolgt und schließlich in den großen Schauprozessen zwischen 1948 und 1954 wegen antisowjetischer Konspiration, Hochverrats und Spionage am 8. Juni 1950 zum Tode verurteilt. Alle internationalen Aufrufe für eine Begnadigung, u.a. von Albert Einstein, Bertrand Russell, Winston Churchill und Eleanor Roosevelt, wurden ignoriert, sodass sie nur knapp 2 Wochen später hingerichtet wurde.
Die Gedenkmedaille aus Gold, oder wie sie die Tschechische Münze nennt: goldener Dukat, zeigt auf ihrer Vorderseite ein leicht nach links blickendes Portrait der eine Brille tragenden Milada Horáková. Randläufig ist die Aufschrift SYMBOL ODPORU PROTI TOTALITE (Symbol des Widertandes) zu lesen. Auf einem breiten Band, in der unteren Hälfte des Münzbildes zu finden, heißt es in zwei Zeilen: MILADA HORÁKOVÁ / POPRAVENA (hingerichtet) 1950. Links unter dem Band findet sich die Künstlersignatur D für den ausführenden Künstler Jiři Dostál. Rechts neben dem Hinterkopf der Dargestellten findet sich zudem das Münzzeichen und das Geburtsjahr von Horáková, 1901.
Die Rückseite präsentiert eine unebene Oberfläche, die Leere symbolisieren soll. Im gleichen Bereich wie auf der Vorderseite ist die Fläche durch einen horizontalen breiten Streifen unterbrochen. Auf diesem ist ein Auszug des Textes aus dem letzten Brief von Milada Horáková vor ihrer Hinrichtung zu lesen: ZAČÍNÁ SVÍTAT, JDU S HLAVOU VZTYČENOU („Es beginnt, ich halte meinen Kopf hoch“). Unterhalb des breiten Streifens befindet sich die Silhouette der Prager Burg, die jedoch auf dem Kopf stehend dargestellt ist. Zwei vertikale, matte Linien, die die Prager Burg berühren, symbolisieren die letzten Worte von Milada Horáková mit einer Schlinge um den Hals: Padám, padám… („Ich falle, ich falle…“). Im oberen Teil, in einem Bogen, der an ein Rednerpult erinnert, an dem Milada Horáková während des Prozesses stand, befindet sich der Text OBĚŤ VYKONSTRUOVANÉHO MONSTRPROCESU („Opfer des konstruierten Monsterprozesses“).
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