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Klaus Groß

Swer den pfenninc liep hât. Festschrift für Hubert Emmerig zum 65. Geburtstag


A. Aspetsberger, M. Boros, J. Hartner, A. Hylla, A. Lörnitzo, B. Prokisch (Hrsg.):

Swer den pfenninc liep hât.

Festschrift für Hubert Emmerig zum 65. Geburtstag.

(= Veröffentlichungen des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte 26).

624 Seiten, farbig bebildert, 21,5 x 30,5 cm, Leinen, gebunden, Wien 2023.

Preis: 70,– Euro.

ISBN: 978-3-9504268-6-1

Hubert Emmerig, äußerst kompetenter Numismatiker mit ellenlanger Publikationsliste (in der anzuzeigenden Schrift S. 10–23) und erfolgreicher Lehrtätigkeit (seit 2005) am Institut für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien, feierte am 10. März 2023 seinen 65. Geburtstag. 53 Kollegen, darunter auch ehemalige Schüler, legten dazu ihm zu Ehren eine Festschrift vor mit 46 Beiträgen. Als Titel wählten sie den Vers „Swer den pfenninc liep hât“ aus Freidanks aus dem 13. Jahrhundert stammenden Spruchsammlung „Bescheidenheit“.

Die Beiträge umfassen ein sowohl zeitlich als auch geographisch weit gestreutes numismatisches Themenfeld – von der Münze über diverse andere Objektgruppen bis hin zu den Schriftquellen. Der Band spiegelt so das breite numismatische Forschungsinteresse des Jubilars sowie seine vielfältige fach- und länderübergreifende Vernetzung. Dass er immer wieder durchaus selbstlos und bienenfleißig eingriff, wenn er den Eindruck hatte, dass etwas vertieft oder gesichert werden muss, mag beispielhaft eine länger zurückliegende Aktion belegen: Im Numismatischen Nachrichtenblatt (NNB) gab es in den 1980er Jahren eine Serie „Unbekannte Marken?“. Emmerig erfasste die zahlreichen Einträge auf eigene Kosten in einer (mehrfach neu aufgelegten) Broschüre und listete darin 1. die Marken in der Reihenfolge der Vorstellung mit Aufschriften, Motiven etc. auf und ordnete 2. die Aufschriften alphabetisch und wies sie der Nummerierung in Teil 1 zu. Numismatische Kärnerarbeit neben der universitären Spitzenforschung, das ist Hubert Emmerig und dafür kann kein Dank zu groß sein.


Die Emmerig gewidmete Festschrift liefert ihrerseits natürlich viele beachtliche Bausteine für die weitere numismatische Forschung, häufig stehen Anregungen oder Hilfen Emmerigs im Hintergrund, was wiederum die weiten Interessen des Jubilars widerspiegelt. Ihm zu Ehren seien hier zumindest die Titel der Beiträge genannt, was auch die Kauf-Entscheidung für das ohnehin preiswerte Buch erleichtern mag:

  • A. Aspetsberger: die zceychen der falschen gulden. Frühe Drucke und gefälschte Gulden als Quellen zur Falschmünzerei.

  • M. Barth: Ein einst in Venedig und München aufbewahrter Kontorniat des Traian.

  • F. Berger und R. Wolters: Die Münzfunde der römischen Alteburg in Hessen.

  • M. Boros: Neue Erkenntnisse zu Wiener Münzmeistern des Mittelalters und ihren Netzwerken.

  • E. Bošnjak: Der Wechsel vom Gulden zur Mark in Bayern am Beispiel bayerischer Stiftungsurkunden.

  • A. Brzić: Panta Aranđelović’s “Kovanje Novca”.

  • M. Budaj und P. Marciš: Two interesting finds of Wiener pfennigs from the late 12th century to the 13th century from the territory of Slovakia.

  • A. Casoli: Römische Goldmultipla.

  • S. Coupland: The Italian connection: the significance of Italian mints in the Carolingian monetary economy.

  • L. Dergaciova: Asperi argenti de Licostomo.

  • D. Gerstl: Ein Siegeltypar vom Ende des Alten Reichs: Napoleon und Théobald Bacher.

  • D. Grossmannová: Österreichische Pfennige in Mähren während der Herrschaft von Markgraf Jobst (1375–1411).

  • Gullbekk: St. Peter’s Pence in medieval Norway.

  • W. Hahn: Der Regensburger Münztyp Herzog Heinrichs I. von Bayern.

  • Y. Haidenthaller: „Mein Wunsch wäre es 100 Medaillen prägen zu dürfen“. Carl von Linnés langwierige Bestellung der Medaille illustrat.

  • J. Hartner: Der Münzfund von Aue (VB Neunkirchen, N.).

  • A. Hylla: Der Münzhort von Obing bei Traunstein (1050–1120/1130).

  • D. Haas Kianička und A. Lörnitzo: Von Wien nach Kremnitz. Kremnitzer Graveure des 18. Jhs.

  • S. Killen: The World is not enough? Der Himmelsglobus als Symbol der kaiserlichen providentia.

  • U. Klein: „von Schrötter 100 bis 131“. Die Goldguldenprägung des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg (1357/1361–1397) in stempelkritischer Hinsicht.

  • D. Klose: Zur Deutung und Einordnung der angeblichen „Krönungstrams“ des armenischen Königs Levon I. (1198–1219).

  • N. Klüssendorf: Die Evakuierung des Kurhessischen Staatsschatzes auf die Wilhelmsburg 1805.

  • H. Krause und P. Mitchell: Zu den Münzstätten Wiens vom Spätmittelalter bis zur Frühneuzeit.

  • K. und Th. Kühtreiber: In der Ewigen Stadt emittiert, in Österreich gefunden.

  • E. Lauermann und F. Pieler: Das Ösenhalsringdepot von Obernalb, Niederösterreich.

  • H. von Lenthe: Der Fünffachdukat des Fürsten Nikolaus I. Joseph von Eszterházy aus dem Berliner Münzkabinett.

  • C. Merz: Ein kleiner Münzfund der 1630er aus Berching, Neumarkt in der Oberpfalz.

  • J. Militký: The discovery of an Oberleiserberg type 2 didrachm from Slatiny, north-eastern Bohemia.

  • T. Mittelstrass: Handsalbe statt Heilsalbe? Zwei Goldmünzen in einem Apothekengefäß aus Fischbach, um 1500.

  • S. Nussbaum und K. Kaska: Die Münzdarstellungen im Stundenbuch ÖNB Cod. 1849.

  • B. Paszkiewicz: A penny of King Casimir the Great and Queen Anna from 1333.

  • J. Plaumann: Seltene Gäste. Zwei mittelalterliche Fundmünzen der Augsburger Stadtarchäologie.

  • B. Prokisch: Zur Wallfahrtsmedaille des 19. Jhs. in Österreich.

  • H. Rizzolli: Ein Münzschatz mit ungarischen Goldflorenen, Tiroler Kreuzern und Regensburger Pfennigen.

  • M. Schlapke: Heimatfunde. Erfurter Denare mit Thüringer Fundprovenienz.

  • P. Schneider: Ein Fund von Egerer Pfennigen aus Budislavice (Bezirk Pilsen-Süd, Tschechische Republik).

  • K. Siegl: Das numismatische Fundmaterial aus einem Randbereich des Vicus von Aequinoctium (VB Bruck an der Leitha).

  • S. Steinbach: Imperiale Münzprägung an der Peripherie? Das spanische Kaisertum Alfons VII. aus numismatischem Blickwinkel.

  • M. Stimpert: Sechs Münzen des 12. Jahrhunderts. Fundmünzen von der Burg auf dem Kugelberg bei Goldbach (Lkr. Aschaffenburg).

  • C. Stoess: Die Sammlung Ludwig Fikentscher im Berliner Münzkabinett.

  • W. Szaivert: Hundertfache Dukaten für Erzherzog Ferdinand Ernst.

  • K. Vondrovec: Abdicatio.

  • M. Wagendorfer: Der verloren geglaubte zweite Band von Degenhart Pfeffingers (†1519) Münzverzeichnis.

  • D. Weidgenannt: „Updating (and Downdating)“. Das Ende der städtischen Prägungen von Sikyon im 1. Jh. v. Chr.

  • B. Woytek: Christian Gottlob Heyne als Förderer dänischer Altertumswissenschaftler.

  • M. Zavadil: Eine Münze für Heinrich Schliemann. Josef Ullepitsch und die Altertumswissenschaften.


Insbesondere wer es mit der antiken und mittelalterlichen Numismatik ernst meint, muss diesen Band näher zur Kenntnis nehmen.

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