Sonderausstellung über Friedrich den Weisen im Münzkabinett Dresden
- Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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Vor 500 Jahren verstarb Friedrich III., der das Kurfürstentum Sachsen über fast vierzig Jahre klug und weitsichtig vom Mittelalter in die beginnende Neuzeit führte. Aus diesem Anlass widmet ihm das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die sammlungsübergreifende Sonderausstellung „Es ist nicht Alles Gold das da gleist". Friedrich der Weise (1463-1525).

Albrecht Dürer, Bildnis Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, 1524
© Münzkabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Vom 29. März 2025 bis zum 11. Januar 2026 veranschaulichen Münzen und Medaillen seine vielschichtige Biografie und Bedeutung als einer der wichtigsten sächsischen Herrscher. Exponate aus der Sammlung des Münzkabinetts werden um wichtige Leihgaben des Kupferstich-Kabinetts, der Rüstkammer sowie der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800 ergänzt.
Gulden, Groschen und Taler aber auch Dokumente, Porträts und Skulpturen sind unmittelbare Zeugnisse seiner Lebens- und Amtszeit – Friedrich war gar der erste sächsische Regent, dessen Portrait auf Münzen erschien. Gemeinsam mit späteren Darstellungen dokumentieren die Exponate die persönlichen, innerfamiliären sowie reichs- und münzpolitischen Entscheidungen, die das Bild vom klugen und weitsichtigen Kurfürsten bis heute bestimmen.
Ausstellungsansichten zu "Es ist nicht Alles Gold das da gleist"
© Münzkabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
In Erinnerung bleibt seine Rolle als Beschützer Martin Luthers, die sich in der Ausstellung unter anderem auch in einem seltenen Drei-Mark-Stück von 1917 spiegelt. Die wertvolle Silbermünze trägt Friedrichs Konterfei und wurde anlässlich des 400. Reformationsjubiläums nach dem Entwurf des Dresdner Medailleurs Friedrich Wilhelm Hörnlein geprägt. Hervorzuheben ist auch sein Engagement für die Wissenschaft, Bildung und Kunst. Friedrich der Weise gründete die Universität Wittenberg, berief Lucas Cranach d. Ä. zum Hofmaler und war mit Albrecht Dürer im Austausch. In der Präsentation bietet sich die Gelegenheit, dem Entstehen der Münzporträts des Kurfürsten nachzugehen und sie mit den Vorlagen und Bildnissen dieser und weiterer Künstler zu vergleichen. Als Christ unternahm der Kurfürst zudem mehrere Wallfahrten, setzte sich mit Religionsfragen auseinander und verewigte seinen Glauben in Wahlsprüchen auf Prägungen seiner Zeit. Seine umsichtige Art behielt er bis zum Lebensende bei und soll in seinen letzten Jahren etwa gegen ein gewaltsames Vorgehen in den aufflammenden Bauernkriegen appelliert haben.
Kurfürst Friedrich III., Herzöge Johann und Georg, Guldengroschen (Klappmützentaler, Revers),
Sachsen 1507-1511 (links)
Kurfürst Friedrich III., Herzöge Johann und Georg, Guldengroschen (Klappmützentaler, Avers),
Sachsen 1507-1511 (Mitte)
Kurfürst Friedrich III., 3 Groschen (Schreckenberger) - Erlangung der Generalstatthalterwürde nach Lucas Cranach d. Ä. (Avers), Sachsen 1507
© Münzkabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Friedrich Wilhelm Hörnlein, Friedrich August III., 3 Mark auf 400 Jahre Reformation, Sachsen 1917
© Münzkabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
In Fragen des Bergbaus und des Münzwesens stimmte sich der Ernestiner Friedrich vorausschauend mit seiner albertinischen Verwandtschaft ab. Seine finanzielle und damit politische Unabhängigkeit verdankte das sächsische Kurfürstentum nicht dem glitzernden Gold, sondern dem erzgebirgischen Silber, wie auch aus dem Zitat hervorgeht, das der Sonderausstellung ihren Namen gibt und Friedrichs Liebe zu Sinnsprüchen Rechnung trägt. Friedrich verstand den Wert von Münzen und Medaillen allerdings nicht nur im wirtschaftlichen Sinne, sondern nutze sie auch strategisch als Mittel der politischen Kommunikation und Repräsentation. Auf dem sogenannten Klappmützentaler, der die Forschung bis heute beschäftigt, präsentiert er sich beispielsweise in einer Gemeinschaftsprägung mit seinem Bruder Johann und seinem Vetter Herzog Georg.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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