Der Astronom Maximilian Hell (1720-1792) feiert in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag, den die slowakische Nationalbank mit einer silbernen 10-Euro-Gedenkprägung begeht. Hell wurde in Schemnitz geboren, das in der heutigen Slowakei liegt, jedoch dem damaligen Königreich Ungarn. Die Stadt erlangte aufgrund der Eröffnung einer Bergschule im 17. Jahrhundert, die sich später zu einer Bergakademie entwickelte, große Bekanntheit.
Die Münzvorderseite zeigt die gesamte Figur den Astronomen vor einem Fernrohr den Nachthimmel beobachtend. Randläufig oben lautet die Aufschrift SLOVENSKO 2020. Im Feld, zwischen der Figur Hells und dem Fernrohr findet sich das Nominal 10 / EURO und links neben Hells Darstellung das Wappen der Slowakei. Die Rückseite zeigt Hells Portrait nach links in winterlicher Montur. Er wird hier während seiner Forschungsreise zum Arktischen Zirkel dargestellt. Der Venustransit, bei dem die Venus vor der Sonne vorbeizieht und den er auf seinen Reisen verfolgte, zeigt sich neben einem Sternenhimmel im Hintergrund. Die Geburts- und Sterbedaten Hells finden sich im Feld links neben dem Portrait. Ebenfalls links, jedoch randläufig, ist MAXIMILIAN HELL zu lesen. Auf dem Rand befindet sich die Aufschrift PRIEKOPNÍK MODERNEJ ASTRONOMICKEJ VEDY (Pionier der modernen Astronomie).
Hell trat 1738 den Jesuiten bei und studierte Mathematik und Philosophie in Wien, wo er anschließend auch Theologie studierte und 1752 zum Priester geweiht wurde. Ab 1755 war er Direktor der Universitätssternwarte Wien, ab 1758 Mitglied der Académie des Sciences in Paris und 1774 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Göttingen gewählt. Aus seinen Beobachtungen der Venuspassage (1761-69), die er weltweit sammelte, berechnete er den Abstand zwischen Erde und Sonne mit 152 Mio. km – moderne Berechnungen gehen von 149, 6 Mio. km aus. Hells älterer Bruder, Jozef Karol Hell (1713-1789), war übrigens Bergbauingenieur und erfand 1755 eine neuartige Wasserpumpe.
Comments