top of page
C. Wackernagel

Sachsens Silber, Gold und Geld. Sächsische Zahlungsmittel in der Sammlung der Deutschen Bundesbank


Johannes Beermann (Hrsg.):

Sachsens Silber, Gold und Geld. Sächsische Zahlungsmittel in der Sammlung der Deutschen Bundesbank.

176 Seiten, farbig bebildert,

Festeinband mit Schutzumschlag,

Format 22 x 28 cm. München 2022.

Preis: 24,90 Euro. ISBN: 978-3-7774-3989-1


Die Deutsche Bundesbank verfügt in ihrer Sammlung über rund 12.000 numismatische Objekte (Münzen und Papiergeld). Damit kann sie nach dem Dresdener Münzkabinett die größte Sammlung solcher Stücke vorweisen. Die Grundlage dafür waren der Erwerb der Taler-Sammlung von Gernot Schnee und der Notgeld-Sammlung von Arnold Keller.


Das vorliegende, in sehr guter Qualität gedruckte Werk erhebt nicht den Anspruch, alle in der Sammlung der Deutschen Bundesbank vorhandenen sächsischen Stücke vorzustellen – das wäre in nur einem Band natürlich auch nicht durchführbar.


Der Inhalt ist in fünf von verschiedenen Autoren verfaßte Bereiche gegliedert. In der von Johannes Beermann geschriebenen Einleitung steht gleich auf der ersten Seite eine schöne Feststellung:

„Im Gegensatz zu anderen Staaten, deren herausragende Kunstschätze vornehmlich als Kriegsbeute in die Sammlungen ihrer Herrscher gelangten, gingen die sächsischen Reichtümer auf die in Sachsen in besonderer Weise verankerte Tradition einer stabilen Währung zurück. Eine solche Tradition zu etablieren, fiel dem Land deshalb vergleichsweise leicht, weil Sachsen im Erzgebirge über bedeutende Silbervorkommen verfügte.“


Gestartet wird der mittelalterliche Bereich von den Autoren Wilhelm Holstein („Die Anfänge der Münzprägung in der Markgrafschaft Meißen um 1000“) und von Jan-Erik Becker mit dem Kapitel „Sachsens Geld und das mittelalterliche Münzwesen [ca.1000–1500]“. Danach folgen die Kapitel „Sächsische Taler als Garanten stabilen Geldes in der frühen Neuzeit“ von Hendrik Mäkeler und von Mirko Schöder „Sachsens geldpolitischer Weg in die Gemeinschaftswährung des Deutschen Reichs“. Von Frank Metasch stammt das Kapitel „Vom Papier zum Geld“, dem sich „Sächsisches Notgeld als Spiegel regionaler Kultur“ anschließt.


Die Ausführungen nach dem Übergang der Kur an die albertinische Linie beziehen sich auf das albertinische Sachsen. Insofern ist es nicht einzusehen, dass auf Seite 17 und auf dem Schutzumschlag ernestinische Taler abgebildet werden. Auf Seite 57 hätte die Abbildung des doppelten Guldengroschens 1527 besser als doppelter Schautaler bezeichnet werden sollen. Als Gewicht wird 54,85 g angegeben. Bei einem Untergewicht von rund 4 g ist er aber kein doppelter Guldengroschen, sondern eher ein Schautaler (Medaille).

Die Durchmesser der abgebildeten Münzen sind in den Unterschriften exakt vermerkt. Das ist auch notwendig, denn die Stücke sind nicht immer im Originaldurchmesser abgebildet. Besonders augenfällig wird das auf Seite 62, wo zwei Zweidritteltaler nebeneinander in unterschiedlicher Größe gezeigt werden.

Abgesehen von diesen Marginalien ist es aber eine sehr schöne und preiswerte Neuerscheinung zur sächsischen Numismatik.

Comments


bottom of page