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Rekordpreis für beschädigte antike Münze

Bei einer am 30. und 31. Mai 2022 von der Schweizer Firma Numismatica Ars Classica durchgeführten Auktion wurde ein Aureus des Brutus versteigert, der einen Zuschlagpreis von 2,2 Millionen Schweizer Franken (ca. 2,23 Millionen Euro) erzielte.

Aureus, o. J. (43-42 v. Chr.), Junius Brutus mit L. Plaetorius Caestianus, Heeresmünzstätte im nördlichen Griechenland (Au, 7,84 g). [Bildquelle: Numismatica Ars Classica]

Bei dieser Münze handelt es sich um die berühmte EID-MAR-Prägung, die regelmäßig Spitzenpreise erreicht. Dies betrifft sowohl einige der Abschläge in Silber als auch die in Gold, von denen gegenwärtig lediglich drei Exemplare bekannt sind. Obwohl das nun verauktionierte Geldstück an der Oberseite gelocht ist, weil es mit großer Wahrscheinlichkeit als Halsschmuck getragen wurde, und die Rückseite eine deutliche, quer über die Darstellung verlaufende Kratzspur aufweist, ist dieser sensationelle Preis entstanden. Dabei dürfte es sich um die höchste Summe handeln, die jemals für eine nicht unerheblich beschädigte Münze gezahlt wurde.

Die Besonderheit der Prägung besteht darin, dass sie wie kaum eine andere antike Münze das Ende der Römischen Republik widerspiegelt, das mit der Ermordung Cäsars „an den Iden des März“ („EID MAR“ für „EIDIBUS MARTIIS“, sinngemäß „Mitte des Monats März“) einhergeht und in der Inthronisierung des Augustus als erster römischer Kaiser mündet, womit die für einige Jahrhunderte außerordentlich erfolgreiche Geschichte des römischen Kaiserreichs begann.

Die Münzvorderseite präsentiert unter anderem ein nach rechts gewandtes barhäuptiges Kopfbild des Brutus und auf der Rückseite eine Filzkappe, einen sogenannten Pileus, die sich zwischen zwei nach unten gerichteten Dolchen befindet. Diese weisen auf das Attentat hin, bei dem es sich aus Sicht der Attentäter um einen Tyrannenmord handelte. Der Pileus, den oft freigelassene Sklaven trugen, soll die Befreiung vom als Tyrannen und Unterdrücker wahrgenommenen Cäsar ausdrücken.


Ein unbeschädigtes bzw. hervorragend erhaltenes Exemplar dieses Aureus wurde bei einer Versteigerung am 29. Oktober 2020 von der in London ansässigen Firma Roma Numismatics für 2,7 Millionen Pfund (ca. 3,18 Millionen Euro) verauktioniert. Sie gilt als die teuerste römische Münze, die bisher verkauft wurde. Das dritte bekannte Exemplar befindet sich in der Münzsammlung der Deutschen Bundesbank.

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