Die Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank zeigt vom 17.2. bis zum 19.6.2022 in ihren Ausstellungsräumen eine Ausstellung zum Thema Geld in der Kunst, in der auch zahlreiche Leihgaben aus dem Bestand der Sammlung Haupt zu sehen sind.
Kreativ, fantasievoll und facettenreich sind die Wege, die Künstler bei der Beschäftigung mit dem Thema Geld beschreiten. Die Herangehensweisen reichen von der künstlerischen Bearbeitung von Geldscheinen und Münzen über hintersinnige Arbeiten zum Widerspruch von Materialwert und ideellem Wert bis hin zur konzeptuellen Auseinandersetzung mit sozialen und gesellschaftspolitischen Aspekten.
Mit ästhetischen Mitteln wird der „Wert“ des Geldes in unserer Gesellschaft hinterfragt: Wie wichtig ist Geld für jeden einzelnen? Kann man sich seiner wirtschaftlichen Bedeutung überhaupt entziehen? Kann Kunst überhaupt frei sein? Inwieweit sind Kunstschaffende selbst im System von Existenzsicherung, Wertsteigerung und Marktmacht gefangen?
Ein wiederkehrender künstlerischer Ansatz ist die Kritik am Kapitalismus, aber auch am Verhältnis von Kunst und Kommerz. So zerlegten und verfremdeten Künstler wie Anne Jud und Andy Warhol US-Dollar-Scheine als Symbole für die monetäre Supermacht USA.
In den Jahren nach der politischen Wende in Deutschland führte eine Künstlergruppe im Berliner Prenzlauer Berg eine eigene Währung ein, das „Knochengeld“.
Rund 60 internationale und Berliner Künstler setzten sich in diesem Projekt mit dem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel auseinander, der in den frühen 1990er Jahren durch die Übernahme der Marktwirtschaft im Zuge von Währungsunion und Wiedervereinigung erlebt wurde.
Rund zehn Jahre später nutzten Kunstschaffende nach Einführung des Euros geschredderte DM-Scheine als Material für verschiedenste Arbeiten. Der Umgang mit den nunmehr wertlosen Geldnoten bot Anlass, sich mit dem Wert des Materials und mit der Fragilität des monetären Systems zu befassen.
Weitere künstlerische Exkurse befassen sich mit dem Thema »Gold«, etwa die Arbeiten von Helge Leiberg, Albrecht Fersch und Michael Müller. Andere Künstler wie Horst Hussel kreierten fantastische Kunst-Währungen.
Auch der Kunstmarkt und die Werte von Kunst als Handelsware und Spekulationsmasse werden thematisiert. Nicht zuletzt forciert der Trend zur „NFT-Kunst“ (Non-Fungible Token, zu Deutsch: nicht austauschbares digitales Objekt) ein Nachdenken über die Bedeutung digitaler Unikate.
In der Ausstellung „CASH on the Wall“ sind Gemälde, Objekte, Skulpturen, Druckgrafiken, Collagen, Fotografien, Installationen und Videos zu sehen.
Die Ausstellungsräume befinden sich an folgender Adresse: Am Kaiserdamm 105, 14057 Berlin. Die Ausstellung ist Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr unter Beachtung der jeweils geltenden Corona-Regeln geöffnet. Weiterführende Informationen sind etwa über den Internetauftritt von Prof. Dr. Stefan Haupt abrufbar.
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