Mit dem frühen Abend des 16. Mai endete auch die 1. Hauptauktion des Jahres 2024: Die Auktion Rhenumis 12. Das Rhenumis-Team blickt auf eine sehr erfolgreiche Auktion zurück; Großer Dank gilt allen erfolgreichen Bietenden wie auch allen, die teilgenommen haben.
Erfolgreiche Rhenumis Numismatik Auktion: Seltene Schätze begeistern Sammler.
Ein klarer Fokus lag bei den Münzen dieses Mal in Bereichen der Antike sowie des Deutschen Kaiserreichs und des historischen Russlands; bei den Banknoten waren Österreich sowie Notgelder stark vertreten. Aber auch bei den Medaillen und Militaria gab es starke Positionen. Besonders erfreulich waren die folgenden Lose und Ergebnisse:
Los 38, ein Goldstater Alexanders des Großen (324/23 v. Chr.) aus Sidon, konnte in vorzüglicher Erhaltung für 8.500 Euro zugeschlagen werden und auch ein Aureus des römischen Kaisers Antoninus Pius (148/49) konnte im Erhaltungsgrad „vz-st“ mit Los 105 für 6.400 Euro an einen neuen Eigentümer vergeben werden. Und appropos Aureus: Das Titelstück, Los 103, ein Aureus des Caesarmörders Brutus (Cr. 500/6) aus dem Jahr 42 v. Chr., erzielte in „fast vorzüglich“ einen Zuschlag von 62.000 Euro; es handelte sich dabei um eines von nur sehr wenigen im Handel überhaupt bekannt gewordenen Exemplaren.
Los 38, Makedonien. Stater (8,59 g), 324/23, Alexander III. der Große, Sidon. Av.: Athena mit korinthischem schlangenverziertem Helm nach rechts, . Rev.: Geflügelte Nike nach links schreitend, in der linken Hand eine Stylis (kreuzförmige Schiffsstandarte), in der rechten einen Kranz haltend; unterhalb des Kranzes phönizische Datierung (Jahr 10 des Abdalonymos), darunter ein Palmzweig, zu Füßen SI-Monogramm und rechts in griechischer Inschrift "ALEXANDROY". Price 3490, vz. Erworben bei Spink & Son Ltd. (12. September 1969)., Ausruf: 3.000 Euro, Zuschlag: 8.500 Euro.
Los 103, Münzen Römische Republik. Marcus Iunius Brutus und Publius Cornelius Lentulus Spinther, Aureus (8,23 g), 42 v. Chr. Av.: Securis, Cullullus und Secespita inmitten eines Perlkreises sowie Inschrift: BRVTVS. Rev.: Sitella und Lituus im Perlkreis sowie Inschrift: LENTVLVS / SPINT. Cr. 500/6; Biaggi 36; Sydenham 1309; Sear 197; fast vz, sehr selten, nur eines von sehr wenigen im Handel bekannten Exemplaren. Erworben am 12. September 1969 bei Spink & Son Ltd., Ausruf: 50.000 Euro, Zuschlag: 62.000 Euro.
Los 105, Münzen Römische Kaiserzeit. Antoninus Pius, 148/49, Aureus (7,29 g), Rom. Av.: Leicht drapierte und belorbeerte Büste nach rechts, in Umschrift: ANTONINVS AVG PIVS P P TR P XII. Rev.: Aequitas nach links stehend, in der linken Hand ein Cornucopia, in der rechten eine Waage haltend, in Umschrift: COS IIII. RIC 177, hohes Relief, vz-st. Erworben bei Spink & Son Ltd. (Mai 1970)., Ausruf: 3.000 Euro, Zuschlag: 6.400 Euro.
Mit Los 206 lag im Bereich Altdeutschlands ein ebenfalls vorzüglicher Doppeltalter aus Hall vor, der mit 1.500 Euro zu Buche schlug und auch die seltene Pyr-Variante eines Augsburger Goldguldens von 1704 konnte als Los 232 zu 3.200 Euro neu vergeben werden. Aus anderen Regionen, etwa aus Ragusa, stand ein nahezu vorzüglicher Taler von 1746 als Los 708 zur Auktion und konnte 530 Euro erzielen.
Los 206, Doppeltaler, 1604, Rudolf II., Hall, Moser-Tursky 363.3, Zainende, vz., Ausruf: 1.000 Euro, Zuschlag: 1.500 Euro.
Los 232, Goldgulden, 1704, Maximilian II. Emanuel. Av.: Büste nach rechts, mit Umschrift: "M · E · V · B & P · S · D · C · P · R · S · R · I · A & E · L · L ·." Rev.: Brustbild der gekrönten Madonna über Wappen, mit Umschrift "IN TE SPERANTIB CLYPEVS OMNIB". Hahn H209, leichte Kratzer, fast vz. Die Reichsstadt Augsburg wurde zwischen Dezember 1703 und August 1704 infolge des Spanischen Erbfolgekriegs durch das Kurfürstentum Bayern besetzt. Die in dieser Zeit für eine Kontribution geprägten Goldgulden wurden mit einem kleinen Schild des Augsburger Stadtwappens, dem sogenannten Pyr, versehen. Ausruf: 500 Euro, Zuschlag: 3.200 Euro.
Los 708, Ragusa, Taler, 1746, Dav. 1637, Schrötlingsfehler am Rand, f. vz., Ausruf: 150 Euro, Zuschlag 530 Euro.
Im Bereich des Deutschen Kaiserreichs war die Auswahl gewohnheitsmäßig groß, aber besonders dieses Mal sehr ausgewogen, darunter mit Spitzen versehen wie bspw. Los 486 zu 20 Mark Bayern 1913 in PP, das für 32.000 Euro verkauft wurde; nur wenige dieser Münzen wurden überhaupt ausgegeben. Eine weitere Münze in PP lag als 10 Mark Mecklenburg-Strelitz 1905 vor und erhielt einen Zuschlag über 7.500 Euro und begehrt waren auch die 20 Mark Sachsen-Meiningen 1872, die als Los 614 zu 18.000 Euro verbucht werden konnten. Aus den deutschen Kolonien standen mehrere 15 Rupien DOA 1916 beider Varianten zur Auswahl; der stärkste Zuschlag lag hier mit Los 674 bei 4.800 Euro.
Los 486, 20 Mark, 1913, Otto, wz. Kratzer, vz-st aus PP. J. 200. Sehr selten! Mit aktueller Kurzexpertise Guy Franquinet., Ausruf: 18.000 Eruo, Zuschlag: 32.000 Euro.
Los 614, 20 Mark, 1872, Georg II., kl. Rf., ss-vz. J. 275. Sehr selten! Mit aktueller Kurzexpertise Guy Franquinet., Ausruf: 15.000 Euro, Zuschlag: 18.000 Euro.
Los 674, DOA, 15 Rupien, Gold, 1916, Tabora, Variante mit großer Arabeske, vz, J. 728b., Ausruf: 3.000 Euro, Zuschlag: 4.800 Euro.
Los 755 verzeichnete 35.000 Euro für 5 goldene Rubel von 1801 und kurz darauf erzielte mit Los 765 ein Silberrubel von 1914 einen Zuschlag von über 5.000 Euro. Beachtlich auch Los 794: 100 Goldrubel 1996 konnten in PP bei einer Auflage zu 1.000 Stücken 1.900 Euro erzielen. Los 801 wiederum erreichte 15.000 Euro für 1.000 Goldrubel 1997; die Auflage liegt bei nur 250 Stücken.
Los 755, 5 Rubel, Gold, 1801, Paul I., St. Petersburg, Bitkin 8, Fb. 144. NGC - MS 62, Ausruf: 10.000 Euro, Zuschlag: 35.000 Euro.
Los 765, Rubel, 1914, Nikolaus II., St. Petersburg, auf die 200-Jahrfeier des Seesieges bei Hangö (Gangut). Bitkin 337 (R2), Dav. 299, kl. Rf., ss., Ausruf: 5.000 Euro, Zuschlag: 5.000 Euro.
Los 794, 100 Rubel, Gold, 1996, Zerstörer. Parchimowicz 1822, in Kapsel, PP. Auflage nur 1000 Stück! Ausruf: 1.000 Euro, Zuschlag: 1.900 Euro.
Los 801, 1000 Rubel, Gold, 1997, Barke Kruzenstern, 5 Oz Gold. Parchimowicz 2201, in Kapsel, leichte Patina, PP. Sehr selten! Auflage nur 250 Stück., Ausruf: 9.000 Euro, Zuschlag: 15.000 Euro.
Zahlreiche weitere Münzen – nicht bloß die goldenen – erfreuten sich offenbar enormer Beliebtheit; auch bei den Medaillen zeigten Petitessen wie Los 861 – eine zu Gebote stehende Zinngussmedaille auf den Blücher-Club 1816 – umkämpfte Zuschläge, darunter aber erneut hochwertige Goldmedaillen wie Los 881, eine Badener Goldmedaille von 1955, die für 6.200 Euro zugeschlagen wurde.
Erfolgreich für Haus wie Kunden waren Angebote und Verkäufe bei den Banknoten. So etwa mit Los 955, mit dem 5 Mark 1874 ganze 1.300 Euro eintrugen oder Los 985, mit dem für 2.400 Euro immerhin 50 Billionen Mark 1924 das Auktionshaus gen Käufer verließen. 100 Schillinge Österreich 1925 wurden mit Los 1295 wiederum für 1.100 Euro übereignet und Los 1377 zu 1 Dollar China (Hupeh) 1899 (Jahr 25) in der Erhaltung III+ erreichte etwas weniger überraschende 7.000 Euro im Zuschlag.
Los 955, 5 Mark 11.7.1874, Ser. VII, Fol.136, Lit. E Ser. Nr. 0675712, Ro. 1, P-1 Grab. DEU-45, sehr selten, IV /F, Ausruf: 800 Euro, Zuschlag: 1.300 Euro.
Los 1295, Österreich, 100 Schillinge 2.1.1925, K&K 181/Richter 228. Erh. III+/ VF, Ausruf: 400 Euro, Zuschlag: 1.100 Euro.
Los 1377, China, Hupeh Government Mint, 1 Dollar Year 25 (1899), Reminder, P-S2135, S/M # H175-20. Sehr selten, nur einmal gefaltet, III+., Ausruf: 5.000 Euro, Zuschlag: 7.000 Euro.
Nicht nur Münzen, Medaillen und Banknoten sind Zeitquellen, auch Militaria sind als Teil der kriegsreichen Menschheitsgeschichte begehrte Objekte. Das erwies sich durchweg in allen hier angebotenen Kategorien und besonders in Uniformverkäufen wie Los 3009, das 11.000,- Euro erzielte, aber auch in geordneten Gesamtposten wie in dem sogen. ‚Manstein-Nachlass‘ (Los 3097), der zu 40.000 Euro verkauft wurde.
Ein ebenso ausgewogenes Angebot für die 2. Hauptauktion im Oktober 2024 ist bereits in Arbeit. In der Zwischenzeit finden zwei reine Online-Auktionen für Numismatik im Juli und September statt. Der Nachverkauf der vergangenen Auktion läuft noch bis zum 13. Juni 2024.
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