Die Münze des Monats April wird bei SINCONA in der Auktion 76 am 17. Mai 2022 angeboten.
Sammlung Annemarie und Gerd Köhlmoos – Numismatische Raritäten und Kabinettstücke.
Lot 1195
Italien. Vittorio Emanuele III. (1900-1946).
5 Lire 1901 R (Rom). Stempel von Filippo Speranza.
25.01 g, Durchmesser 37 mm, 900/1000 Silber
Literatur: Mont. 108 (R4). Pagani 706. Dav. 142.
Unzirkuliertes Prachtexemplar. Feine Hairlines. FDC. 40‘000.- CHF.
Exemplar der Auktion SINCONA 15, Zürich, Oktober 2015, Los 2034.
Am 29. Juli 1900 folgte Vittorio Emanuele III. seinem, am selben Tag ermordeten, Vater Umberto I. als König von Italien. In den ersten Monaten seiner Regierung hatte der erst 31-jährige König wohl anderes zu tun, als sich um neue Münzen zu kümmern. Jedenfalls nennt die Spezialliteratur keine Proben oder Münzen mit Jahreszahl 1900. Als erste offizielle Ausgaben kennt man die 2-Lire 1901 (Auflage 72'467 Stück) und 1-Lire 1901 (Auflage 2'590'281). Gleichzeitig existiert das silberne 5-Lire 1901 von selbem Aussehen, es gilt aber als äusserst selten, wobei die Anzahl heute noch erhaltener Stücke nicht genau bekannt ist. Um die Entstehung dieser Münze ranken sich diverse Gerüchte, und es ist aus heutiger Sicht schwierig zu entscheiden, was wirklich wahr ist.
Im aktuellen Katalog von SINCONA, Auktion 76 / Sammlung Annemarie und Gerd Köhlmoos vom 17. Mai 2022 findet sich folgender Text:
Die ursprüngliche Auflage des Jahres 1901 übertraf die nach den Regeln der Lateinischen Münzunion vorgesehene Menge an Gross-Silbermünzen. Nach einem Einspruch Frankreichs wurden alle Stücke bis auf 114 Exemplare wieder eingeschmolzen. Die verbliebenen Münzen wurden vom König als Geschenke verwendet und diese wurden von den Beschenkten mit der Zeit an Sammler verkauft. Somit waren die Münzen von Anfang an eine grosse Rarität. Bekannt ist zudem ein Brief vom König an seinen Mitarbeiter Egidio Osio, worin er schreibt: "Ich habe gestern die erste Ausführung erhalten, dieser Scudo wird Seltenheitswert haben, da nur wenig Stücke geprägt werden".
Demgegenüber sprechen andere Autoren von einer Probeprägung, und nach einer Quelle, die Lucia Travaini als authentisch ansieht, ist es eine Ausgabe, welche nicht emittiert wurde. Die wenigen geprägten Stücke wurden an Sammler verkauft, abgesehen von etwa zehn Exemplaren in Qualität FDC aus Polierter Platte, die als Geschenk an den König, die Königin, den Minister, den Staatssekretär und andere Beamte der Generaldirektion des Finanzministeriums gingen.
Für den Sammler und Münzenliebhaber steht jedenfalls fest, dass sich hier eine einmalige Gelegenheit bietet, eine der seltensten und attraktivsten Gepräge des Königreichs Italien zu erstehen.
SINCONA Swiss International Coin Auction AG
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