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Münzauktionen bei Gorny & Mosch im Oktober – Sammlung Klaus Grigo wird versteigert

Vom 09. bis 11. Oktober 2023 finden die Auktionen 297, Teil 1 “Sammlung Klaus Grigo“, 297, Teil 2 „Münzen der Antike“ und 298 „Ausgesuchte Münzen und Medaillen von Mittelalter bis Neuzeit“ beim Münchner Auktionshaus Gorny & Mosch statt. Dazu erscheinen drei hochwertige, gedruckte Kataloge.


Auktion 297, Teil 1 Sammlung Klaus Grigo. Königreich Baktrien und Nebengebiete

Zu Beginn der Herbstauktionen von Gorny & Mosch in München kommt die Bochumer Sammlung von Klaus Grigo unter den Hammer. Über 530 Münzen des Königreichs Baktrien und der Nebengebiete werden in einer eigenen Auktion am 09. Oktober ab 14 Uhr versteigert. Klaus Grigo, der sich schon als Schüler für die Numismatik begeisterte, hat die Sammlung in über 30 Jahren zusammengetragen. Sein numismatischer Mentor war Osmund Bopearachchi, der Autor des Standardwerks „Monnaies gréco-bactriennes et indo-grecques“ (1991), der auch den Aufbau der Sammlung betreute. Eine Besonderheit ist, dass die komplette Sammlung zum ersten Mal in einem kartonierten Katalog publiziert und als ganzes versteigert wird. Ein ausführliches Porträt des Sammlers ist im Katalog enthalten.


Auktion 297, Teil 2

Über 600 antike Münzen werden am folgenden Tag, dem 10. Oktober 2023, vom Münchner Auktionshaus Gorny & Mosch in den eigenen Geschäftsräumen versteigert.


Darunter wird folgendes angeboten:

- Sammlung griechischer Münzen mit Schwerpunkt Magna Graecia

- Sammlung römische Republik, römische Kaiserzeit und Byzanz


Auktion 298

Die Neuzeit-Auktion wartet am 11. Oktober 2023 mit über 740 Münzen und Medaillen auf, vor allen aus den Bereichen Mittelalter, Altdeutschland, Reichsmünzen, Weimarer Republik, Medaillen, Judaica, Habsburg, Europa, insbesondere Italien, Russland und Übersee.


Das Angebot der Auktionen 297 und 298 im Überblick:


· Kelten 1001-1020

· Griechen 1021-1374

· Römische Provinzialprägungen 1375-1390

· Römische Republik 1391-1463

· Römische Kaiserzeit 1464-1572

· Byzanz 1573-1611

· Völkerwanderung 1612-1613


· Völkerwanderung 2001

· Mittelalter Europa 2002-2050

· Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871 2051-2346

· Deutschland ab 1871 2347-2529

· Medaillen 2530-2541

· Österreich-Ungarn 2542-2567

· Europäische Münzen und Medaillen 2568-2689

· Übersee 2699-2745

· Islamische Münzen 2746-2745



Auktion 297 Teil 1 Sammlung Klaus Grigo. Königreich Baktrien und Nebengebiete.


Los Nr. 152: KÖNIGREICH BAKTRIEN. Euthydemos I., ca. 225 - 200 v. Chr. Stater ø 19mm (8.25g). ca. 225 v. Chr. RR, Bordeaux verzeichnet für die Statere der Serie A nur 11 Exemplare!

Gold! Rs. leichter Doppelschlag, Stempelglanz.

Taxe: 15.000 Euro


Euthydemos I. war einer der bedeutendsten graeco-baktrischen Könige. Er gelangte zur Herrschaft, indem er um 225 v. Chr. Diodotos II. vom Thron stürzte. 208/06 v. Chr. wehrte er die Invasion des Antiochos III. ab: Die Feindseligkeiten wurden mit einem Friedensvertrag beendet, in dem der Seleukide das Königtum des Euthydemos anerkannte. Der vorliegende Goldstater, dessen Aversbildnis starke Ähnlichkeiten zu Porträts des Diodotos I. aufweist, gehört zu Euthydemos frühesten Emissionen; womöglich wurde er sogar noch während des Bürgerkrieges mit Diodotos II. geprägt. Das Reversmotiv könnte an die Heimatstadt des Euthydemos erinnern, der Polybios zufolge aus Magnesia stammte; unter Antiochos I. wurden nämlich in Magnesia am Sipylos Tetradrachmen mit einem ähnlich gestalteten, auf einem Felsen sitzenden Herakles geprägt (SC 318).


Los Nr. 199: KÖNIGREICH BAKTRIEN. Agathokles Dikaios, ca. 185 - 178 v. Chr.

Tetradrachme ø 32mm (16.19g). RR, Glenn listet für diesen Typ nur 10 Exemplare!

Sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 15.000 Euro


Dieses und die folgenden Lose gehören zu den Gedächtnismünzen, mit denen Agathokles die Vorder- und Rückseitenbilder nahezu sämtlicher Könige rezipierte, die vor ihm in Baktrien geherrscht haben: Die Serie umfasst Alexander den Großen, Antiochos II., Diodotos I. und II., Euthydemos I., Demetrios I. und Pantaleon. Der Prägeherr tritt lediglich in der Reverslegende in Erscheinung. Die Gedächtnisprägungen können mit einem erhöhten Legitimationsdruck des Agathokles erklärt werden: Da er vermutlich über keine dynastischen Verbindungen zu den Diodotiden und Euthydemiden verfügte, wollte er sich durch die Ehrbezeugung gegenüber den älteren Königen als rechtmäßiger Machthaber erweisen.

Zu den seltensten Gedächtnisprägungen gehören diejenigen zu Ehren Alexanders des Großen: Die vorliegende Tetradrachme ist erst das vierte Exemplar, das in den letzten zwei Jahrzehnten im Münzhandel angeboten wurde (vgl. Roma Auction XX, 2020, Los 344).


Los Nr. 329: KÖNIGREICH BAKTRIEN. Antialkidas Nikephoros, ca. 120 - 100 v. Chr.

Tetradrachme im attischen Gewichtsstandard ø 33mm (16.47g). RR, das dritte bekannte Exemplar! Schöne Tönung, Rs. Korrosionsspuren, sehr schön bis vorzüglich.

Taxe: 10.000 Euro


Antialkidas ist als einzigem Nachfolger Menanders I. eine Inschrift sicher zuzuweisen: Diese wurde auf eine steinerne Säule graviert, die noch heute in Vidisa (nördlich von Sanchi) in situ zu besichtigen ist. Der 1909 von John H. Marshall freigelegte Brahmi-Text schildert, dass die Säule von dem aus Taxila stammenden Heliodoros, Sohn des Dion, zu Ehren des hinduistischen Gottes Vasudeva errichtet wurde. Heliodoros war als Gesandter des Antialkidas unterwegs, um den indischen König Kasiputra Bhagabhadra (ca. 114 - 82 v. Chr.) in dessen 14. Regierungsjahr aufzusuchen. Damit ist Antialkidas der einzige indo-griechische König, für den diplomatische Kontakte zur Shunga-Dynastie bezeugt sind. Die Bedeutung seines Königtums unterstrich Antialkidas durch die Prägung von attischen Tetradrachmen nach dem Vorbild der graeco-baktrischen Monarchen, deren Reich rund ein Jahrzehnt vor seiner Thronbesteigung untergegangen war. Auf dem Avers der vorliegenden Serie stilisiert er sich zum Nachfolger des Eukratides I., indem er dessen mit Stierhörnern und -ohren geschmückten Helm übernimmt. Für die vorliegende Variante, bei der die gesamte Reverslegende bogenförmig angeordnet ist, sind drei Exemplare bezeugt, eines wird im Cabinet des Médailles verwahrt (R.3681.190).


Los Nr. 378: KÖNIGREICH BAKTRIEN. Straton I. Epiphanes Dikaios Soter, ca. 110 - 95 v. Chr. Tetradrachme im indischen Gewichtsstandard ø 29mm (9.76g). RR! Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 10.000 Euro


Mit dem ausdrucksstarken Aversbildnis betonte Straton I. seinen Anspruch, der legitime Nachfolger Menanders I. zu sein, der sich auf seinen Münzen ebenfalls häufig als heroischer, mit Ägis versehener Speerwerfer darstellen ließ.



Auktion 297 Teil 2 Münzen der Antike


Los Nr. 1036: AKRAGAS. Tetradrachme ø 26mm (16.66g). ca. 409 - 406 v. Chr. RR!

Mit Signatur des Stempelschneiders Straton. Leichte Tönung, feine Reinigungskratzer, vorzüglich.

Taxe: 15.000 Euro


Los Nr. 1224: BOSPORANISCHES REICH. Spartokos V., ca. 200 - 180 v. Chr.

Didrachme ø 23mm (8.37g). RRR! Leichte Tönung,

feine Reinigungsspuren mit Resten von Hornsilber in den Tiefen,

Rs. Überprägungsspuren mit Resten der Umschrift des Untergepräges am Rand, sehr schön.

Taxe: 20.000 Euro


Obwohl die Dynastie der Spartokiden das Königreich Bosporus von ca. 438 - 108 v. Chr. regierten, ist nur wenig über diese Herrscher bekannt. Gegründet wurde das Herrscherhaus von Spartokos I., vermutlich ein odrysischer Söldner, der die Regentschaft von den Archaeanaktiden usurpierte. Insgesamt scheint es fünf Herrscher mit dem Namen Spartokos gegeben zu haben, wobei diese Prägung dem letzten Regenten dieses Namens zugeschrieben wird. Publiziert sind nur wenige Stücke. Das lange Zeit einzige bekannte Exemplar war das Stück im Staatlichen Historischen Museum in Moskau (SHM 14153), das von sehr schlechter Erhaltung ist und schon 1821 das erste Mal beschrieben wurde. Ein weiteres Exemplar ist seit den 1980er Jahren bekannt und befindet sich in der Sammlung der American Numismatic Society. 2007 hat V. N. Rosov ein drittes Exemplar publiziert. Von einigen weiteren Stücken gibt es mehr oder weniger unpräzise Nachrichten. Zusammenfassend hat sich Nina Frolova 2013 zu diesen Münzen geäußert (s.u.). Ein entscheidender Unterschied zwischen dem Moskauer Stück und, soweit bekannt, allen anderen Didrachmen ist die Gestaltung des Epsilons im Königstitel. Bei ersterem ist dieses halbrund, was erst im fortgeschrittenen Hellenismus vorkommt, während die anderen Stücke ein eckiges Epsilon aufweisen. Frolova betrachtet alle Stücke außer dem im Historischen Museum am Roten Platz als Fälschungen. Auch das vorliegende Exemplar ist mit einem eckigen Epsilon geschrieben, hat aber stilistisch mit den Stücken in der ANS und dem von Rozov Publizierten wenig zu tun. Dem Stück in Moskau scheint es näher zu stehen, ist aber aus anderen Stempeln geprägt. Auffallend ist die Verwandschaft des Porträts zu denen des Mithradates VI., dessen wild wallende Haarpracht das von Alexander vorgegebene Idealbild des dynamischen, jugendlichen Herrschers weiter treibt. Das Bildnis des Spartokos ist ein interessanter Zwischenschritt in dieser Entwicklung. Mit der vorliegenden Münze ist wohl das beste Porträt dieses Herrschers überliefert. Zusammenfassend und mit älterer Literatur N. A. Frolova, Catalogue of Coins of the Kings of the Spartocid Dynasty in the 2nd century B.C, in: Ancient Civilisations from Scythia to Siberia 19, 2013, S. 217-276; bes. S. 234 ff.; 261 ff.; 266 ff. Die beste Abbildung des Moskauer Stückes in O. N. Melnikov, K numismatike Bospora Kimmeriyskogo etapa srednego ellinisma, Sugdejskij Sbornik, Kiev - Sudak, 2010, IV, S. 137-165.


Los Nr. 1318: SELEUKIDEN. Seleukos I. Nikator, 312 - 281 v. Chr.

Tetradrachme ø 25mm (17.14g). ca. 305/4 - 295 v. Chr. Vorzüglich bis Stempelglanz.

Taxe: 15.000 €

Los Nr. 1490: RÖMISCHE KAISERZEIT. Domitian als Caesar, 69 - 81 n. Chr.

Aureus ø 19mm (7.28g). 77 - 78 n. Chr. R! Gold! Vorzüglich.

Taxe: 15.000 Euro



Auktion 298 Münzen und Medaillen von Mittelalter bis Neuzeit


Los Nr. 2266: DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN BIS 1871.

SACHSEN, Kurfürsten und Albertiner. Johann Georg II., 1656 - 1680. 5 Dukaten 1657, Dresden.

Von allergrößter Seltenheit. Gold!

Herrliche Goldtönung, minimale Prägeschwäche, Felder minimal bearbeitet, vorzüglich.

Taxe: 40.000 Euro


Los Nr. 2305: DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN BIS 1871. SCHLESIEN - LIEGNITZ - BRIEG. Johann Christian und Georg Rudolf, 1602 - 1621. 3 Dukaten 1610 CT, Reichenstein.

Münzverwalter Christoph Tuchmann. RR! Prachtexemplar. Gold!

Feine Goldtönung, winzige Kratzer, fast Stempelglanz.

Taxe: 20.000 Euro


Los Nr. 2648: Zur Zeit von Sigismund III., 1587 - 1632.

Gulden zu 2/3 Reichstalern o.J. (wohl 1613 - 1632, wahrscheinlich 1618.

Von allergrößter Seltenheit! Einziges im Handel bekanntes Exemplar.

Unregelmäßige Tönung, sehr schön.

Taxe: 65.000 Euro



e-auction 299


Am 7. November 2023 werden ab 10 Uhr Münzen, Medaillen und Lots von Antike bis Neuzeit online versteigert. Darunter befinden sich Münzen der Antike und Lots, Mittelalter Deutschland, ein breites Angebot Altdeutschland, Deutschland ab 1871 mit viel Kaiserreich, Habsburg, Europa und Übersee.



Die Vorbesichtigung findet bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz zu folgenden Zeiten statt:

Ab sofort:

Montag – Freitag, 10.00 – 13.00 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung


Die Kataloge zu den Auktionen 297, Teil 1, 297 Teil 2 und 298 können bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden. Sie stehen außerdem unter https://auktionen.gmcoinart.de online zur Verfügung.


Bei Verwendung von Bildmaterial von Gorny & Mosch benutzen Sie bitte den folgenden Bildnachweis:


© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 297 Teil 1, 297 Teil 2 oder 298, 2023, individuelle Losnummer (Fotografie: Gorny & Mosch, München).

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