Im Juni 2024 emittierte Malta eine 10-€-Silbermünze auf den 700. Todestag von Marco Polo. Der venezianische Reisende und Kaufmann Marco Polo (* Venedig um 1254; † Venedig 1324) begleitete seinen Vater Niccolò und seinen Onkel Maffeo nach eigenen Angaben auf einer Reise nach China an den Hof des mongolischen Großkhan Kubilai und späteren Kaiser Chinas (seit 1279). Nachdem Marco dessen Gunst gewonnen habe, soll ihn Kubilai von 1275–1292 zu verschiedenen Missionen eingesetzt haben. Hierbei soll er zeitweilig sogar Statthalter einer Provinz gewesen sein. Den Berichten Polos zufolge, bereiste er große Teile des Reiches zusammen mit Vater und Onkel und soll erst 1292 die Erlaubnis erhalten haben, das Land wieder in Richtung Heimat zu verlassen. Drei Jahre später, also 1295, erreichten die Polos erneut Venedig. Seinen Reisebericht, den Marco Polo 1298/99 einem Mitgefangenen in genuesischer Gefangenschaft diktierte und dessen Authentizität bereits zu Lebzeiten angezweifelt wurde, stellen auch heute noch einzelne Forscher in Frage, zumal Marco darin die große chinesische Mauer nie erwähnt und für seinen damaligen Aufenthalt in China bisher keine hinreichenden schriftlichen chinesischen Belege gefunden wurden. Doch wie dem auch sei, unstrittig ist, dass sein Reisebericht die Europäer erstmals in fremde Landschaften, Kulturen und den Reichtum der östlichen Welt eintauchen ließ und ihre Neugier für diese ferne östliche Welt weckte.
10 €, Silber 925/1000, 28,28 g, 38,61 mm, Auflage: 600 in PP,
Künstler/in: Noel Galea Bason (Av.), Daniela Fusco (Rv.);
Münzstätte: Koniglijke Nederlandse Mint, Utrecht (?).
Die Silbermünze zeigt rückseitig ein expressives Brustbild Marco Polos vor dem architektonischen Hintergrund der monumentalen fünfkuppeligen Markuskirche und dem Glocketurm vom Markusplatz in Venedig und nennt die Legende "700TH ANNIVERSARY OF THE DEATH OF MARCO POLO / 10 EURO". Unmittelbar vor dem Glockenturm rechts erblickt man zudem ein fernöstliches Gebäude (Pagode?), das auf Marco Polo und seine Reise verweist und nicht wirklich zum Architekurensemble des Markusplatzes gehört. Vorderseitig sehen wir das Staatswappen und lesen "MALTA – 2024".
Michael Kurt Sonntag
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