Auch Denarius (von lat. deni = je zehn): 1. Im Römischen Reich Hauptsilbermünze zu 10 Asses mit Wertzeichen X, wie der Victoriat (3⁄4 Denar) wahrscheinlich um 213/211 v. Chr. eingeführt (Typus: Romakopf/Dioskuren, Romakopf/Diana in Biga) und über vier Jahrhunderte lang geprägt. Der ursprünglich aus Silber bestehende Denar zu 4 Sesterzen wog 4,55 g (= 1⁄72 des römischen Pfunds), dann 3,9 g (= 1⁄82 Pfund) und seit Kaiser Nero (54 – 68) 3,4 g (= 1⁄96 Pfund) mit nunmehr 5 bis 10 % Kupferanteilen. Unter Kaiser Augustus (23 v. Chr. – 14 n. Chr.) betrug die Wertrelation zwischen Denar und Aureus 25:1. Durch die fortschreitende Währungskrise wurde der Silbergehalt des Denars weiter reduziert, unter Traianus (98 bis 117) auf 85 % und unter Septimius Severus (193 – 211) auf 50 %.
2. Mittelalter. Seit der Karolingerzeit Bezeichnung für den Pfennig, die silberne Einheitsmünze mit dem Wert von 1⁄12 Solidus (→ Schilling) oder 1⁄240 Pfund, seit Karl dem Großen (768 / 800 bis 814) in seltenen Fällen, seit dem 10. Jh. häufig mit Bildnissen.
Aachen, Reichsmünzstätte, Heinrich IV. (1056-1106), Denar, Silber, 0,95 g, 17 mm, Dannenberg 299. Bildquelle: https://ikmk.smb.museum/object?id=18202437.
3. Neuzeit. In Ungarn und Schlesien als 1⁄360 Taler, in Frankreich als Denier, in Italien als Denaro gebräuchlich. Für Schlesien wurden z. B. noch 1746 und 1747 unter König Friedrich II. (1740 bis 1786) Kupfer-Denare geprägt.
4. Währungseinheit der Republik Mazedonien seit 1992. Der Mazedonische Denar wird in 100 Deni unterteilt.
Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon“
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