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Helmut Kahnt

Lexikon: Demareteion

Altgriechisches silbernes Zehndrachmen-Stück (→ Dekadrachme) im Gewicht von 43,2 bis 44,2 g, um 480/479 v. Chr. in Syrakus geprägt und nach Demarete, Gemahlin des Königs Gelon I. von Syrakus (485 – 478 v. Chr.), benannt. Das Demareteion ist nur in wenigen Exemplaren überliefert, Vorderseite: Viergespann mit Lenker, darüber Nike und mit Abschnitt ein in entgegengesetzter Richtung laufender Löwe, der Afrika, d. h. Karthago, symbolisiert, Rückseite: Kopf der Artemis-Arethusa mit Kranz aus Olivenzweigen, Ohrringen, Halskette und Haarband, umgeben von vier Delphinen.

Nach den Siegen von Gelon I. und Threon von Akragas (540/530 – 472 v. Chr.) über die Karthager in der Schlacht bei Himera in Nordsizilien (480 v. Chr.) war die Königin Demarete bemüht, das Schicksal der Gefangenen zu erleichtern. Als Zeichen des Dankes überreichten ihr die karthagischen Gesandten beim Abschluss des Friedensvertrags einen goldenen Kranz im Wert von 100 Talenten, aus dessen Erlös nach dem Zeugnis antiker Schriftsteller besagte Münzen geprägt wurden und die hauptsächlich zur Tilgung der von Gelon I. angeordneten Zwangsanleihe zur Finanzierung des Kriegs gegen die Karthager dienten.

Syrakus, Demareteion, 480-479 v. Chr. 43,20g, 33,8mm, Kraay 1972. Bildquelle: www.khm.at/de/object/1021006/, 21.02.2024.


Aus: Helmut Kahnt: „Das große Münzlexikon

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