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Leserpost: Wert einer Goldmedaille

Dietmar Kreutzer

Hallo Herr Kreutzer,

durch einen Freund, der Münzen sammelt, bin ich auf den Blog gestoßen. Er berichtete mir, dass er einige historische Goldmünzen besitzt. In Ihrer Rubrik "Sammlungen" ist neulich eine mexikanische Goldmedaille vorgestellt worden. Sind derartige Medaillen eigentlich wertvoller als einfache Umlaufmünzen aus Gold wie sie mein Bekannter sammelt?

Freundliche Grüße

Angela Gonschorek



Antwort:

Kunstvolle Medaillen der Renaissance, des Barocks und teilweise auch des Klassizismus erzielen bei Auktionen hohe Preise. Das können Sie den Schätzungen und Zuschlägen bedeutender Auktionen wie jener des Hauses Künker anlässlich der letzten World Money Fair entnehmen. Moderne Medaillen sind stattdessen oft mit geringem Aufschlag auf den Metallwert zu haben. Eine Nachfrage bei Thomas Rauch, der die von Ihnen erwähnte Medaille aus Mexiko vorgestellt hat, bestätigte dies. Rauch hat das Stück geringfügig oberhalb des Goldwertes erworben. Der Grund für die große Preisspanne dürfte darin liegen, dass es zahlreiche Sammler von modernen Münzen gibt, aber nur wenige Sammler von Medaillen. Zwischen Münzen und Medaillen (siehe: Wikipedia) gibt es gemeinsame Schnittmengen. Deshalb ergänzen manche Sammler ihre Münzkollektion um einige dazu passenden Medaillen. Die mexikanische Gedenkmedaille von Herrn Rauch etwa ist nach den Normen der mexikanischen Gedenk- bzw. Anlagemünzen zu 50 Pesos geprägt. Die abgebildete Siegesgöttin erinnert zudem entfernt an eine Vorlage von Augustus Saint-Gaudens, die jahrzehntelang auf einer goldenen Umlaufmünze zu 20 Dollars verwendet wurde. Bei anderen Medaillen gibt es andere Gemeinsamkeiten mit dem zeitgenössischen Münzschaffen. Herr Rauch will in Kürze eine Medaille vorstellen, deren Medailleur im 1900 auch französische Umlaufmünzen entwarf. Es handelt sich wohl um eine goldene Preismedaille von Jules-Clément Chaplain, die anlässlich der Weltausstellung von 1878 entstand.

Dietmar Kreutzer


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