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Künker

Griechische Münzen der Sammlung Druckrey bei Künker

Die Künker Auktion 416 enthält erlesene Münzen der antiken Welt. Höhepunkte sind die Sammlung Druckrey von griechischen Münzen, ein Aureus des Brutus, sowie die Sammlung von Clémentine d’Orléans, Tochter des Bürgerkönigs Louis Philippe und Mutter von Zar Ferdinand I. von Bulgarien.


Am 29. und 30. Oktober 2024 führt das Auktionshaus Künker seine Auktion 416 durch. Sie enthält 1038 Lose mit erlesenen Münzen von Griechen, Kelten, Römern und Byzantinern sowie aus der Zeit der Völkerwanderung und der islamischen Welt. Wir präsentieren Ihnen einige Highlights.


Sammlung Dr. Eike Druckrey

„Ästhetik und Gedankenwelt der frühen Griechen“: So lauten Titel und Konzept, unter dem Dr. Eike Druckrey 305 auserlesene griechische Münzen zusammentrug. Ihm ging es nicht um eine möglichst hohe Anzahl, sondern darum, die schönsten Kunstwerke aus griechischer Archaik und Klassik mit einem Bezug auf die hellenische Ideenwelt auszuwählen. Mit dieser Sammlung beginnt die Auktion 416 am 29. Oktober. Der Kenner entdeckt hier all seine Lieblingsmünzen: Poseidonia, Kaulonia, Kamarina, Naxos, Syrakus, Abdera, Athen, Korinth... Kurz: alles, wovon ein echter Liebhaber der griechischen Münzprägung träumt, ist in dieser Sammlung versammelt. Lassen wir die Schönheit der Prägungen für sich sprechen. Sie zeugen von dem guten Auge, mit dem Dr. Eike Druckrey seine Stücke auswählte.


Nr. 1015: Poseidonia / Lukanien. Stater, 530-500. Aus Sammlung Charles Gillet, Auktion Bank Leu 77 (2000), 51. Gutes sehr schön. Taxe: 7.500 Euro.


Nr. 1044: Kamarina / Sizilen. Didrachme, 415-405. Aus Auktion Sotheby’s L09447 (1999), 10. Gutes sehr schön. Taxe: 7.500 Euro.


Nr. 1070: Syrakus / Sizilien. 100 Litren, 405-400. Av. signiert von Euainetos. Aus Sammlung Virgil Brand, erworben 1915 bei Jacob Hirsch. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro.


Nr. 1108: Abdera / Thrakien. Stater, 362 v. Chr. Aus Auktion CGB 47 (2011), Nr. 46. Fast vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro.


Nr. 1222: Magnesia / Ionien. Themistokles, + 459 v. Chr. Trihemiobol, 464-459. Aus Auktion Roma Numismatics XVII (2019), Nr. 443. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 1.500 Euro.


Nr. 1295: Ptolemaios II., 285-246 / Ägypten. AE-Obol, 264-263, unbekannte sizilische Münzstätte. Aus Auktion Nomos 2 (2010), Nr. 150. Sehr selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 3.000 Euro.


Eine keltische Rarität von größter historischer Bedeutung

Nach der Sammlung Druckrey geht es mit antiken Raritäten aus verschiedenem Besitz weiter. Freuen Sie sich auf eine hübsche Serie keltischer Goldmünzen, darunter ein Hemistater der Kaleten, die dem normannischen Pays de Caux seinen Namen gaben, und ein beeindruckender Goldstater der Eburonen von größter historischer Bedeutung. Seine Darstellung wird nämlich mit einer Episode aus dem Gallischen Krieg in Verbindung gebracht. Sie wird von modernen Historikern als Propaganda für einen keltischen Aufstand gegen die römischen Truppen interpretiert. Die Eburonen widersetzten sich nämlich der römischen Eroberung. Angeführt von ihrem König Ambiorix, griffen sie Mitte November 54 v. Chr. ein römisches Winterlager an. Die dort stationierten 15 Kohorten verließen es fluchtartig und wurden dabei vollständig aufgerieben. Rund 10.000 Legionäre sollen damals umgekommen sein, rund ein Fünftel der in Gallien stationierten Truppen. Caesar rächte sich dafür in den Jahren 53 und 51 v. Chr. Er ließ alle Eburonen, derer er habhaft werden konnte, niedermetzeln, ihre Gehöfte einäschern und das Vieh wegtreiben. Dies lässt sich auch archäologisch nachweisen. Nach Caesars Straffeldzug existierte das Volk der Eburonen nicht mehr.


Nr. 1503: Kelten. Eburonen. Stater, Mitte des 1. Jh. v. Chr. Äußerst selten. Wohl das besterhaltene Exemplar dieses Typs. Vorzüglich. Taxe: 12.500 Euro.


Griechische Münzen aus verschiedenem Besitz

Auch bei den griechischen Münzen aus verschiedenem Besitz entdeckt der Kenner zahlreiche Raritäten, so ein äußerst seltenes 100 Litren-Stück aus Syrakus, signiert von Kimon, dessen Provenienz bis ins Jahr 1917 zurückreicht. Von ausnehmender Schönheit ist ein posthumer Goldstater vom Typ Philipp II., dessen Apollonkopf Ähnlichkeiten mit dem Porträt Alexanders des Großen aufweist. Eine wunderbare Drachme von Pherai stammt aus der Sammlung BCD. Ihr kunstvoller Stempelschnitt kommt durch die perfekte Erhaltung erst richtig zur Geltung, genauso wie bei einer archaischen Didrachme von Erythrai.


Nr. 1561: Syrakus / Sizilien. 100 Litren, 405-400. Av. signiert von Kimon. Aus Sammlung eines norddeutschen Antikenfreundes. Aus Sammlung R. Jameson. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro.


Nr. 1598: Philipp II. von Makedonien. Goldstater, posthum, 323-317, Kolophon. Gutes vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro.


Nr. 1623: Pherai / Thessalien. Drachme, 460-440. Aus Auktion Hess 253 (1983), Nr. 165 und Sammlung BCD. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 12.500 Euro.


Nr. 1651: Erythrai / Ionien. Didrachme, vor 480 v. Chr. Selten. Vorzüglich. Taxe: 15.000 Euro.


Nr. 1704: Judaea. Schekel, Jahr 3 (= 68/69), Jerusalem. Aus Sammlung Samel, aus Auktion Künker 334 (2020), Nr. 2264. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro.


Nr. 1706: Judaea. Tetradrachme, 133/4. Aus Sammlung Samel, aus Auktion Künker 334 (2020), Nr. 2404. Vorzüglich. Taxe: 10.000 Euro.


Aurei von Brutus und Pompeius

Künker freut sich, einen Aureus des Brutus anbieten zu können, der am 12. September 1969 bei Spink & Son in London erworben wurde. Die Münze stammt aus dem Jahr 42 v. Chr. und gehört zu den Prägungen, mit denen der Feldzug der Caesarenmörder finanziert wurde. Das Gold stammt von Kontributionen der kleinasiatischen Gemeinden. Wahrscheinlich entstand dieser Aureus noch vor dem Treffen von Brutus und Cassius in Smyrna, wo sie Anfang 42 v. Chr. über ihr weiteres Vorgehen berieten. Das sehr attraktive Exemplar in fast vorzüglicher Erhaltung ist mit 100.000 Euro geschätzt.

75.000 Euro beträgt die Schätzung eines nur kurz danach entstandenen Aureus, der auf der Vorderseite das Porträt von Sextus Pompeius, auf der Rückseite die Köpfe seines Vaters und seines Bruders zeigt. Die Münze wurde 37/6 v. Chr. geprägt, um für den Bau der Flotte eingesetzt zu werden.


Nr. 1809: M. Iunius Brutus. Aureus, 42 v. Chr., kleinasiatische Münzstätte (Smyrna?). Erworben am 12. September 1969 bei Spink & Son, London. Sehr selten. Fast vorzüglich. Taxe: 100.000 Euro.


Nr. 1822: Sextus Pompeius. Aureus, 37/6 v. Chr., sizilische Münzstätte. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 75.000 Euro.


Römische und byzantinische Raritäten

Natürlich sind diese beiden Aurei nicht die einzigen römischen Raritäten. Auktion Künker 416 enthält alles, was sich der Sammler nur wünschen kann: Seltene Aurei, feine Bronzemünzen, Denare mit herausragendem Porträt, einige interessante Provinzialprägungen: Es ist für wirklich jeden Sammler etwas dabei.


Nr. 1834: Marcus Antonius und Kleopatra. Tetradrachme, um 36 v. Chr., unbest. Mzst. Sehr selten. Gutes sehr schön. Taxe: 40.000 Euro.


Nr. 1970: Aelius. Aureus, 137. Aus Auktion MMAG 17 (1957), 462. Selten. Vorzüglich / Fast vorzüglich. Taxe: 40.000 Euro.


Nr. 2036: Diadumenianus. Quinar, 217-218. Aus Auktion Triton XX (2017), Nr. 805. Gutes sehr schön. Taxe: 25.000 Euro.


Nr. 2077: Uranius Antoninus, 253-254. Tetradrachme, Emesa. Aus Auktion Leu 10 (1974), Nr. 349. Sehr selten. Fast vorzüglich / Vorzüglich. Taxe: 7.500 Euro.


Nr. 2078: Postumus, 260-268. Aureus, 258/60, Köln. Aus Auktion Jacob Hirsch XIV (1905), Nr. 1407. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 25.000 Euro.


Nr. 2106: Constantinus I., 306-337. Solidus, 313-315, Trier. Aus Auktion Hess-Leu 49 (1971), Nr. 456. Vorzüglich. Taxe: 35.000 Euro.


Nr. 2108: Crispus. Solidus, 319/20, Trier. Aus Auktion Leo Biaggi de Blasys, Nr. 2058. Sehr selten. Bearbeitungsspuren am Rand. Fast vorzüglich. Taxe: 50.000 Euro.


Nr. 2193: Artavasdus, 742-744 mit Nikephoros. Solidus. Äußerst selten. Sehr schön. Taxe: 20.000 Euro.


Nr. 2200: Alexander, 912-193. Solidus. Sehr selten. Sehr schön. Taxe: 20.000 Euro.



Die Sammlung Clémentine von Orléans

Als Teil des Nachlasses von Dr. Alexander Eugen Herzog von Württemberg, der in Auktion 415 aufgelöst wird, wurde Künker die Münzsammlung von Clémentine von Orléans zur Versteigerung anvertraut. Es handelt sich um eine klassische Münzsammlung des 19. Jahrhunderts, in dem die historische Bedeutung der Münzen höher geschätzt wurde als ihre Erhaltung. Deshalb finden sich viele unterschiedliche Qualitäten in diesem Lot von 306 Münzen.


Clémentine von Orléans erhielt als Tochter des Bürgerkönigs Louis Philippe eine hervorragende Erziehung, wie sie damals den Töchtern des gehobenen Bürgertums zuteil wurde. Die Liebe zur Geschichte verdankt Clémentine ihrem Vater, der sie und ihre Geschwister in diesem Fach persönlich unterrichtete. Ebenfalls von ihrem Vater hatte Clémentine ihren einzigartigen Geschäftssinn, mit dem sie das Erbe ihres Mannes, Herzog August Ludwig Viktor von Sachsen-Coburg-Koháry, verwaltete. Es handelte sich um einen riesigen Immobilienbesitz von mehr als 150.000 Hektar in Niederösterreich, Ungarn und der heutigen Slowakei. Als vermögendes Mitglied des Hochadels betrieb Clémentine systematisch die Standeserhöhung ihrer Söhne: Für Ferdinand I. erreichte sie im Austausch gegen erhebliche Investitionen in die bulgarische Infrastruktur das Amt des Zaren von Bulgarien.

Clémentine reiste Zeit ihres Lebens. Als sie das wegen ihres hohen Alters nicht mehr konnte, begann sie Münzen zu sammeln. Ein oberflächlicher Vergleich der Handschrift auf den Münzzetteln mit Briefen aus ihrer Hand legt nahe, dass Clémentine selbst die Bestimmung der Münzen übernahm. Sie interessierte sich besonders für die byzantinische Münzprägung, zu der sie das damalige Referenzwerk, den Katalog von Sabatier, besaß.


Mit Clémentines Münzsammlung liegt ein numismatisches Ensemble vor, dessen Bedeutung weit über die Münzen hinausweist. Es ist ein großer Glücksfall, dass die Sammlung intakt überlebt hat. Deshalb hat Künker sich entschieden, sie auch intakt zu belassen und als Ensemble anzubieten.


Clémentine von Orléans.


Bitte beachten Sie, dass diese Auktion im Rahmen der Oktober-Auktionswoche von Künker stattfindet, die drei Auktionen umfasst.

  • Auktion 415 am 28. Oktober 2024 enthält Orden, Ehrenzeichen sowie viele numismatisch bedeutende Medaillen, u. a. aus dem Nachlass von Alexander Eugen Herzog von Württemberg und Carl Theodor in Bayern.

  • Auktion 416 am 29./30. Oktober 2024 haben wir Ihnen hier vorgestellt.

  • Auktion 417 am 31. Oktober 2024 ist eine eLive Premium Auction. Sie enthält den 9. Teil der Sammlung Dr. W. R. Versteigert werden römische Münzen aus der Hauptstadt und den Provinzen aus der Zeit nach dem Tod Neros bis zum Ende der Severerdynastie.


Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail: service@kuenker.de. Außerdem können Sie die Auktionskataloge online auf www.kuenker.de studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.

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