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Fälschungen nahmen zu: Deutsche Bundesbank rät zu genauer Prüfung

Helmut Caspar

Die Deutsche Bundesbank hat im vergangenen Jahr rund 72.400 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 4,5 Millionen Euro im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Damit erhöhte sich die Anzahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent. Gleichzeitig ging die Schadenssumme auf 4,5 Millionen zurück, da vor allem 20- und 50-Euro-Scheine gefälscht wurden. Die Bundesbank hat vermehrt „einfache“ Fälschungen ohne Sicherheitsmerkmale zu 20 und 50 Euro eingezogen. Rein rechnerisch entfielen 2024 neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Ein großer Anteil der Fälschungen war wie in den Vorjahren sehr leicht erkennbar. Die Scheine sind an Aufdrucken wie „MovieMoney“ oder „Prop copy“ zu erkennen und weisen keine Sicherheitsmerkmale auf. Bei einigen dieser Stücken haben Fälscher den Aufdruck „MovieMoney“ durch eine imitierte Unterschrift ersetzt. Nach wie vor mahnt die Bundesbank zur Vorsicht. Denn wer „Blüten“ annimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen und bekommt es bei Weitergabe mit der Justiz zu tun. Um ganz sicher zu gehen, wird empfohlen, Geldscheine nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ zu prüfen. Verdächtige Banknote sollten im Vergleich zu einer zweifelsfrei echten anhand der Sicherheitsmerkmale geprüft  werden.


Die Deutsche Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So gehen wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren. In der Ausstellung „Die Sprache des Geldes“ waren vor einigen Jahren im Berliner Museum für Kommunikation aus dem Verkehr gezogene „Blüten“ zu sehen.


Rund rund 141.300 falsche Münzen wurden im Jahr 2024 im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Das vergleichbare Aufkommen belief sich im Jahr 2023 auf rund 115.900 falschen Münzen. Bei den meisten Stücken handelte es sich um Werte zu zwei und einem Euro sowie 50 Cent. Gut zu erkennen sind die Fälschungen an oft verschwommen Reliefs und Unebenheiten. In der Regel weicht ihre Farbtönung von echten Münzen ab. Während die Randprägungen der echten Zwei-Euro-Münzen gestochen scharf ist, besitzen falsche Münzen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen. Echte Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Hingegen werden Fälschungen vom Magneten nicht angezogen, oder sie haften fest an ihm.


Bei diesen Stücken ist die Prüfung mit der Lupe unnötig, auch mit bloßem Auge sieht man, dass die Zwei-Euro-Münzen aus Frankreich und Spanien plumpe Nachgüsse sind.


Falschmünzen haben vor allem deshalb Erfolg, weil sie normalerweise kaum hinsichtlich ihres Klanges, der Prägung oder der Korrektheit der Randschrift oder Randmarkierung überprüft werden. Ganz anders ist es bei Geldscheinen, die genauer betrachtet werden. Bei den Euro-Münzen kommt erschwerend hinzu, dass sie nicht einheitlich gestaltet sind. Zwar ist die Europaseite auf allen von den beteiligten Ländern des Euro-Verbundes emittierten Geldstücken identisch. Doch fallen die nationalen Rückseiten unterschiedlich aus und sind in ihrer wachsenden Vielfalt wohl nur Sammlern bekannt. Die daraus resultierende Unsicherheit in der Bevölkerung kommt Fälschern zugute.


Text und Fotos: Helmut Caspar

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