Freiberger Münzblätter, Heft 33/2024.
Freiberger Münzfreunde, Freiberg 2024.
80 S., farbig bebildert, 14,5 x 21 cm, geheftet, 6 Euro, zzgl. Porto.
Bezug: Freiberger Münzfreunde, Hans Friebe, Tschaikowskystr. 85, 09599 Freiberg.
Die Taktung der Freiberger Münzblätter geht pünktlich weiter, das Team um Hans Friebe hat zum Jahresbeginn 2024 Heft 33 vorgelegt. Der Inhalt ist traditionell sächsisch ausgerichtet, womit die Reihe weiterhin das Periodikum schlechthin für Sachsenforscher und Sachsensammler bleibt.
Die versammelten Beiträge bieten wieder ein breites Spektrum:
H. Friebe: Markgraf Konrad von Meißen und der Ostmark und seine Münzen.
U. Mittenzwey: Die Dreier Johann des Beständigen (1525–1562).
L. Schumacher: Die Medaillen auf das 300-jährige Stadtjubiläum von Marienberg 1821.
L. Schumacher: Die Elbegoldmedaille auf den 550. Geburtstag von Heinrich dem Frommen.
L. Schumacher: Ergänzung zum Beitrag 500 Jahre Münzstätte und Bergstadt St. Joachimsthal.
L. Schumacher: Elbegoldmedaille auf die Landeshauptstadt Magdeburg von Sachsen-Anhalt.
L. Schumacher: Feinsilbermedaillen zur Suite Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří auf 850 Jahre Aue-Bad Schlema und 525 Jahre erster Schreckenberger.
K. Sachse: Die Gussplakette des VEB Papiermaschinenwerkes Freiberg.
H.-P. Zacharias: Ein Sophiendukat, ein jüdisches Schicksal.
R. Meißner, I. Frey: Gedenk-Medaille „200 Jahre Sparkasse Mittelsachsen“.
Der Beitrag von Hans Friebe ist nichts weniger als eine grundlegende Erfassung und Vorstellung der Brakteaten von Markgraf Konrad von Meißen und der Ostmark. Nach der Vorstellung seiner Herrschaft erläutert Friebe die Bildsymbolik der Brakteaten der Münzstätten Meißen und Bautzen und die Merkmale der Konrad zugewiesenen Prägungen. Anschließend werden alle Brakteaten gut abgebildet und beschrieben. Insgesamt ist das ein wichtiger Baustein für die deutsche Mittelalternumismatik.
Ähnlich wichtig ist der Beitrag „Die Dreier Johann des Beständigen (1525–1562)“ von Ulrich Mittenzwey. Der Autor greift zum einen auf die älteren Forschungen von Götz zu den Dreiern zurück und verknüpft sie mit den beim Jahrestreffen 2023 des Arbeitskreises „Sächsische Münzkunde“ gefundenen Ergebnissen: 1528 begann Herzog Georg mit der eigenständigen Ausprägung von Dreiern und Pfennigen, was als erster Schritt zur Münztrennung angesehen werden kann; Prägungen von Kurfürst Johann erfolgten nicht nur in Zwickau, sondern anfangs auch in Buchholz; Halbtaler und vermutlich auch Groschen ohne Münzmeisterzeichen wurden nicht in Annaberg, sondern in Freiberg geprägt; in Leipzig wurden neben Guldengroschen auch Zinsgroschen geprägt; die Münztrennung endete 1533. Prägungen von Georg aus dem Jahre 1534 (Keilitz Nr. 125 u. 124) gibt es nicht. Mittenzwey stellt die Dreier in vielen Abbildungen vor, denen oft Ausschnittvergrößerungen der variierenden Teile beigegeben sind. Der Aufsatz ist ein wichtiges Hilfsmittel für Sammler geworden und vertieft das Wissen um die Zeit der Münztrennung in Sachsen im 16. Jahrhundert. Auf weitere Beiträge in dem aktuellen Heft 33 der Freiberger Münzblätter kann hier nicht eingegangen werden, das insgesamt wieder eine solide Ergänzung des numismatischen Wissens für Sachsen darstellt.
Klaus Groß
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