Eine Medaille zum Jubiläum
- Numismatische Gesellschaft zu Berlin
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Zum 40. Gründungsjubiläum des Numismatischen Arbeitskreises Brandenburg/Preußen in der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin e.V., gegr. 1843 gestaltete die Berliner Medailleurin Katrin Fahron eine Gedenkmedaille.

Die Künstlergussmedaille (bronziertes Weißmetall, Dm. 79 mm, Gw. 236 g, Auflage 50 Stück,
Guss Gert Rothe, Dresden) wurde im Mai 2025 in Berlin zur 74. Exkursion des Arbeitskreises vorgestellt.
Die Anfertigung dieser Medaille nach dem Vorschlag des Ehepaares Fahron wurde durch die Leitung des Arbeitskreises am 31. Januar 2024 beschlossen. Auf der Frühjahrsexkursion am 11. Mai 2024 in Bielefeld wurden dann vier Gestaltungsentwürfe der Künstlerin vorgestellt und mit großer Mehrheit der dann ausgeführte Entwurf ausgewählt.
Die Medaille zeigt auf Avers ein dreiteiliges Wappenschild, das inhaltlich vollumfänglich den Interessen- und Wirkungsbereich der Arbeit des Arbeitskreises widerspiegelt. Es handelt sich dabei links vom Betrachter um den (schwarzen) preußischen Adler, rechts den (roten) brandenburgischen Adler und unten um den (schwarzen) Wappenbär von Berlin; als Umschrift „NUMISMATISCHER ARBEITSKREIS BRANDENBURG/PREUSSEN“. Während sich die beiden Adler (heraldisch korrekt beide nach links sehend) inhaltlich von selbst erklären, symbolisiert der Berliner Bär natürlich die Hauptstadt der Mark Brandenburg und des letztendlichen Königreiches bzw. Freistaates Preußen. Er steht aber auch für den Geschäftssitz des Arbeitskreises und zollt deren Dachgesellschaft die gebührende Achtung. Diese Darstellung ist historisch dem ersten Gesamtwappen der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin von 1710 entlehnt.
Revers wird stilisierend ein Brakteat des brandenburgischen Markgrafen Albrecht der Bär um 1157 teilweise abgebildet und darüber steht das uns sehr naheliegende lateinische Motto „IN NUMMIS HISTORIA VIVIT“ (In Münzen lebt Geschichte weiter) und unten im Abschnitt stehen die den Anlass begründenden Jahreszahlen „1985–2025“. Gewählt wurde der Brakteat nach dem Typ Bahrfeldt 14c, der in der Darstellung auch noch den Vorzug hat, dass der mit Schwert und Schild gerüstete Markgraf hinter einem Mauerabschnitt steht. Diese Variante zeigt einen markanten Stern zwischen Kopf und Turm und wurde nur im sensationellen Fund von Michendorf 1880 nachgewiesen; unten befindet sich das Künstlersignet, ein ligiertes KF.
Die Medaille hat einen glatten Rand und ist mit einer Nummerierung punziert.
Katrin Fahron ist neben ihrer beruflichen Tätigkeit schon immer künstlerisch tätig und bevorzugte Malen, Zeichnen und die grafische Gestaltung von Kindesbeinen an. Später entdeckte sie für sich das Medium Medaille mit seinen vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, der Reduzierung auf das Wesentliche. Sie thematisiert aktuelle Situationen in Politik, Wirtschaft und Umwelt oder gestaltet Motive zu ihren vielfältigen Interessensgebieten in Geschichte, Literatur und Kunst, auch die Familie und Freunde werden gerne bedacht. Oftmals sind ihre Medaillen begleitet von Grafiken sowie inhaltlich passender Poesie und Lyrik. Ihre Arbeiten wurden bereits vielfach in Ausstellungen gezeigt und einige davon lassen sich auch in den Sammlungen deutscher Münzkabinette finden. Dankenswerterweise ist sie schon seit Jahren sehr engagiert in der Arbeit für den Arbeitskreis.
Ein Artikel mit der Würdigung dieser Medaille und ausführlichen Erläuterungen dazu erscheint in den „Beiträgen zur Brandenburgisch/Preußischen Numismatik“, NH 33/2025.
L. F.
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