Nach der Schlacht bei Novara vom 23. März 1849 war die Erhebung gegen die Österreicher endgültig gescheitert. Der König von Sardinien-Piemont hatte alles verloren. Ein italienischer Offizier erinnerte sich, dass es schon Nacht geworden war, die Kanonen aber noch immer nicht schwiegen. Die Niederlage seiner Truppen war jedoch unvermeidlich. General Cossato setzte daraufhin dem König die Aussichtslosigkeit der Situation auseinander. Der ließ unverzüglich die Prinzen, die Heerführer und den zuständigen Minister Cadorna rufen und sprach mit fester, wenngleich heiserer Stimme: „Meine Herren, ich habe mich für die Sache der Unabhängigkeit Italiens geopfert, für sie habe ich mein Leben, das Leben meiner Söhne und meine Krone eingesetzt; allein ich habe mein Ziel nicht erreicht. Ich erkenne aber, dass gegenwärtig meine Person ein Hindernis für den Abschluss des unumgänglich nötig gewordenen Friedens sein könnte, ich vermöchte diesen nicht zu zeichnen. Weil ich aber auch nicht den Tod auf dem Schlachtfeld habe finden können, so bringe ich nun das letzte Opfer zugunsten meines Landes dar: Ich lege die Krone nieder und verzichte auf den Thron zugunsten meines Sohnes, des Herzogs von Savoyen.“ (Weltgeschichte - eine Chronik, München 1988, S. 356) Daraufhin umarmte der König alle Umstehenden, zog sich in sein Zimmer zurück und brach eine Stunde später ohne jede Begleitung auf und begab sich ins Exil.
Wie konnte es dazu kommen? In der Mitte des 19. Jahrhunderts vertraten bedeutende italienische Politiker wie Cesare Balbo sowie Schriftsteller wie Massimo D’Azeglio die Auffassung, nur unter der Führung der Savoyer aus Sardinien-Piemont könne eine nationale Einigung gelingen. Zunächst müsse jedoch die österreichische Fremdherrschaft in Venetien und der Lombardei abgeschüttelt werden. Die von Missernten begleitete Revolution des Jahres 1848 breitete sich aus diesem Grunde auch in Italien aus. Der neu gewählte Papst Pius IX. schien die Reformbestrebungen der liberalen Kräfte zu begrüßen: „Dem neuen Kurs des Kirchenstaates schloss sich als erster der ohnehin reformistische Großherzog der Toskana an, der dabei Anregungen der Liberalen seines Landes um Riascoli aufgriff und dieselben Konzessionen gewährte wie der Papst.“ (Rudolf Lill: Geschichte Italiens vom 16. Jahrhundert bis zu den Anfängen des Faschismus, Darmstadt 1980, S. 126) Karl Albert, der König von Sardinien-Piemont, schloss sich der Reformbewegung an und lockerte die Zensur. Die erste Nummer von Il Risorgimento erschien, einer Zeitschrift, die der Nationalbewegung ihren Namen gab. Überall rumorte es. Am 12. Januar 1848 erhoben sich die Linksliberalen und Demokraten im sizilianischen Palermo. Im österreichisch besetzten Venetien begann der Aufstand am 17. März 1848, in der Lombardei einen Tag später. Provisorische Regierungen wurden gebildet.
Die Revolutionäre schafften umgehend das Währungssystem der österreichischen Besatzer ab und führten die Lira ein. Damit sollte eine Vereinheitlichung mit Piemont erreicht werden. In der Lombardei wurden Goldmünzen zu 40 und 20 Lire sowie Silbermünzen zu 5 Lire hergestellt. Auf diesen Münzen ist der Nationalstaat mit einer allegorischen Frauenfigur und einem kämpferischen Motto beschworen worden: „Italien frei, Gott will es.“ Die Symbolfigur ist in eine Toga gehüllt und trägt eine Krone aus Stadtmauern und Türmen. In der linken Hand trägt sie als Zeichen der Kampfbereitschaft einen Speer, mit der rechten weist sie auf das Wort Dio, also Gott. Nach dem geplanten Anschluss an Sardinien war eine Übernahme der piemontesischen Münzprägung mit dem Porträt von König Karl Albert vorgesehen. Die lombardische Regierung gab am 9. April 1848 in der Gazzetta di Milano bekannt: „Die Bevölkerung Italiens will einen Kongress in Rom organisieren, um einheitliche Finanzen, eine einheitliche Währung, ein einheitliches Zivil-, Handels- und Strafrecht zu erhalten, eine einheitliches Votum für Frieden und Krieg herbeizuführen.“ (Luca Einaudi: The 1848 Revolution and the uprising in Milan, auf histecon.magd.cam.ac.uk, Juli 2014) Im Juni 1848 kamen auch in Venedig die ersten republikanischen Münzen heraus. Die Fünf-Lire-Stücke tragen den geflügelten Markuslöwen, das Datum 22. März 1848 und die Umschriften Unione italiana und Repubblica Veneta. In der Spätphase der Republik erschienen Goldmünzen zu 20 Lire und ein neues Fünf-Lire-Stück. Der Markuslöwe ist mit dem Datum des 11. August 1848 versehen worden, an dem die Republik Venedig zum zweiten Mal gegründet worden war. Angesichts des Krieges wurden nun in der Umschrift die italienische Unabhängigkeit und eine Allianz freier Völker beschworen. Auch Münzen mit kleinen Nennwerten aus Billon und Kupfer kamen jetzt heraus.
Die österreichischen Truppen versuchten die abtrünnigen Regionen zurückzuerobern. Daraufhin erklärte König Karl Albert von Sardinien-Piemont den Österreichern am 24. März 1848 den Krieg. Doch eine nationale Einheitsfront kam nicht zustande. Um das abtrünnige Sizilien zurückzugewinnen, beorderte König Ferdinand II. von Neapel und Sizilien seine in den Norden entsandten Truppen zurück. Johann Josef Graf von Radetzky, der 82-jährige Feldmarschall der Österreicher, schlug die piemontesischen Truppen am 11. Juni 1848 zunächst bei Vicenza und am 25. Juli 1848 noch einmal bei Custoza: „Die Wende in der italienischen Revolution war damit bereits erzwungen, die Hoffnungen des Frühjahrs auf nationale Einigung aus eigener Kraft zusammengebrochen.“ (Ebenda, S. 136) Doch noch einmal schienen revolutionäre Kräfte die Oberhand zu gewinnen. Im Februar 1849 verjagten sie den als gemäßigt geltenden Großherzog von Toskana, im November den Papst, das Oberhaupt des Kirchenstaates. Am 12. März 1849 nahm Karl Albert von Sardinien-Piemont erneut den Krieg gegen Österreich auf. Zehn Tage später kam es bei Novara zur entscheidenden Niederlage gegen die Österreicher. König Karl Albert dankte ab. Im April 1849 eroberten die Truppen von König Ferdinand II. ganz Sizilien zurück. Bis zum August 1849 stellte österreichisches Militär die alte Ordnung auch im rebellischen Rom, Venedig und der Toskana wieder her.
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