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Hans-Ludwig Grabowski

Die EZB will neue Euro-Banknoten gestalten


Wie der Spiegel berichtete, sollen die aktuellen Euro-Banknoten zukünftig anders aussehen. Hierzu will die Europäische Zentralbank (EZB) in den kommenden Jahren Ideen sammeln und die Bürger mit einbinden. Trotz der europäischen Einigung identifizieren sich vergleichsweise wenig Bürger mit der Europäischen Union. Im Gegenteil nehmen nationale Tendenzen wieder zu und die Union steht immer wieder vor Zerreißproben. Die EZB hat offensichtlich erkannt, dass die Gestaltung der Euro-Banknoten, auf denen als Kompromiss zu real existierenden Bauwerken verschiedener Nationen, mit denen sich u. U. kleinere EU-Länder nicht repräsentiert gefühlt hätten, nicht real existierende Brücken verschiedener Epochen mit dem Ergebnis dargestellt sind, dass sich nun überhaupt kein Europäer mit diesen Motiven repräsentiert fühlt! Was mögen den Geburtshelfern des Euro da alles für Gedanken durch den Kopf geschwirrt sein? Größter Bevölkerungsanteil = größtes Nominal: Deutschland, Deutschland, über alles? Nur nicht! Deutschland, den Fünfer und Frankreich den Fünfhunderter? Die Franzosen hätte es gefreut! Und was ist mit den übrigen Nominalen? Wer hätte eine Reihenfolge vom wichtigsten zum quasi unbedeutenderen Bauwerk einer europäischen Nation vorgenommen und was wäre mit den kleinen Ländern geworden? Ein gemeinsames Nominal mit ganz vielen Bauwerken für den Rest? Man sieht: wenn man sich einmal versucht, in die Materie zu vertiefen, ist es gar nicht so einfach, es allen recht zu machen. Nun werden also neue Ideen gesucht, und es wird Zeit, dass die Europäer ihr langweiliges „Brückengeld“ gegen identitätsstiftende und identitätsbewahrende Motive auf ihrem Geld eintauschen. Die EZB will 20 Jahre nach Einführung des Euro die Bürger in die Ideenbildung einbinden. Zuerst sollen Ideen gesammelt werden. Dann soll ein Expertenrat, dem natürlich auch Expertinnen angehören, Ideen auswerten und eine Auswahl vorschlagen. Die EZB wird dann die Öffentlichkeit um ihre Meinung zu den Vorschlägen bitten. Es folgt ein Gestaltungswettbewerb, nach dessen Ende der EZB-Rat über die Herstellung der neuen Scheine und deren Ausgabetermin entscheiden soll. 2024 soll eine Entscheidung fallen. Na dann: Viel Glück! Man darf gespannt sein, was der nächste Kompromiss zu bieten hat. Hier geht es direkt zur offiziellen Information der EZB!

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