Am 2. Oktober 2023 startet die Bundesrepublik Deutschland die neue Serie „Meisterwerke der deutschen Literatur“ mit der Emission einer 100-Euro-Feingoldmünze auf Goethes Drama „Faust“. Nachdem Goethe sich jahrelang mit dem „Faust-Stoff“ beschäftigt hatte, schuf er 1772–1775 den „Urfaust“ (herausgegeben 1887). In der ersten von Goethe veröffentlichten Fassung „Faust. Ein Fragment“ (1790) hatte er die aus dem „Urfaust“ stammenden Teile bereits stilistisch überarbeitet. Etwas später fügte er, nach einem Gedankenaustausch mit Schiller, den Prolog im Himmel, den Pakt mit Mephisto und die Walpurgisnacht hinzu (dies erschien als „Faust, 1. Theil“ 1808). Der 2. Teil, an dem er bereits seit 1800 arbeitete, wurde aber erst 1832 (posthum) veröffentlicht. In Goethes Werk ist Faust ein ewig Suchender, Maßloser und Getriebener. 1876 wurden Faust, 1. und 2. Teil, erstmals zusammen am Hoftheater in Weimar aufgeführt. Goethes Faust ist nicht nur ein monumentales Werk, sondern auch eines, das zu den ganz großen Dichtungen der Weltliteratur zählt und die Theaterregisseure weltweit immer wieder herausfordert.
100 Euro. Gold 999,9/1000, 15,550 g, 28 mm, Rand: Unterbrochen geriffelt.
Aufl.: 32.000 je Münzstätte in Stgl. (Prägezahlen noch nicht endgültig bestätigt).
Künstler: Michael Otto. Foto: Hans-Joachim Wuthenow/BVA.
Münzstätten: Berlin (A), München (D), Stuttgart (F), Karlsruhe (G), Hamburg (J)
Auf der Bildseite sehen wir die janusköpfig angeordneten Porträts von Mephisto (links) und Faust (rechts) sowie eine kleine Porträtsilhouette von Gretchen, Faust zugewandt. Die Schreibfeder im Zentrum symbolisiert den zwischen Mephisto und Faust geschlossenen Pakt, steht aber auch für das literarische Schreiben. Wir lesen FAUST. Die Wertseite zeigt den Bundesadler, die zwölf Europasterne und nennt die Staatsbezeichnung, die Nominalangabe und das Emissionsjahr.
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