Dadler, Dattler, Sebastian (1586–1657): Mechaniker, Kunsthandwerker, Medailleur und Kupferstecher, lebte in Straßburg, Augsburg, Dresden, Hamburg u. a., zuletzt in Danzig (1647 bis 1657) und war für verschiedene Fürstenhöfe tätig. Sein umfangreiches Medaillenwerk umfasst nahezu alle Genres: Bildnismedaillen von Herrschern und bedeutenden Persönlichkeiten, Medaillen auf zeitgeschichtliche Ereignisse, Ehemedaillen, Neujahrsmedaillen, religiöse Medaillen, darunter verschiedene Dreikönigsmedaillen.
D. porträtierte u. a. folgende Herrscher: Kurfürst Johann I. von Sachsen, Magdalene Sibylla von Brandenburg, Kurfürstin von Sachsen, Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg, Friedrich II. von Nassau-Oranien, Statthalter der Niederlande, Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorp, Friedrich II. von Dänemark, Wladislaus IV. von Polen, Gustav II. Adolph von Schweden. Von dem Künstler stammen weiterhin Medaillen auf Martin Luther, Johannes Hus, Johann Calvin. Medaillen auf zeitgeschichtliche Ereignisse (Auswahl): 100-Jahrfeier der Augsburger Confession (1630), Convent der evangelischen Fürsten in Leipzig (1631), Frieden zu Münster und Osnabrück (1648).
D. schuf auch Münzstempel u. a. für die Hamburger → Portugaleser mit Stadtansicht von 1651 und 1653.
Signaturen: S. D., Seba: Datt.
Silbermedaille von 1644 auf den Beginn der Friedensverhandlungen für den Westfälischen Frieden [Künker 232/286]
Aus: „Das große Münzlexikon“
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