(Italien. cavallo = Pferd): Beinamen verschiedener italienischer und schweizerischer Groschen-Münzen des 15. und 16. Jh. mit einem berittenen Heiligen als Münzbild. Den ersten C. ließ König Ludwig (Louis) XII. von Frankreich als Herr der norditalienischen Stadt Asti (1498-1513) mit dem reitenden St. Secundus prägen. Bei den darauf fußenden italienischen Beischlägen wurden die entsprechenden Schutzpatrone gewählt, z. B. von Casale St. Theodor, von Savoyen St. Mauritius oder von Carmagnola St. Constantinus. In der Herrschaft Misox (Schweiz) hatte der C. den Wert von 9 Soldi. Als Heiliger wurde ebenso wie auf den C. von Uri, Unterwalden und Bellinzona St. Martin abgebildet. In der deutschsprachigen Schweiz erhielt diese Münze nach dem Münzbild den Namen Rössler. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nannte man die Münze verballhornend Gabelotten.
Aus: „Das große Münzlexikon“
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