Von dem Offenbacher Kunsthändler Carl Wilhelm Becker (1772 – 1830) mit großer Geschicklichkeit hergestellte Fälschungen seltener antiker, mittelalterlicher und neuzeitlicher Münzen nebst einigen erfundenen Münzen.
Alle Stempel für die mehr als 300 Falsifikate schnitt Becker selbst. Er wurde wegen seines Kunstverständnisses und als „Münzkenner“ von zahlreichen zeitgenössischen Sammlern, darunter Goethe, geschätzt; Karl Friedrich Wilhelm von Isenburg ernannte ihn zum Hofrat und Bibliothekar.
Auf die Beckerschen Fälschungen wies als erster der italienische Numismatiker Domenico Sestin hin. Becker behauptete, keine betrügerischen Absichten verfolgt, sondern lediglich Sammlern preiswerte Kopien von numismatischen Kostbarkeiten zur Verfügung gestellt zu haben. Er bot sogar seine Stempel einem Museum an; später gelangte ein Teil von ihnen in den Besitz des Berliner Münzkabinetts.
Die Beckerschen Fälschungen stellen heute ein spezielles Sammelgebiet dar und sind gesucht.
aus „Das große Münzlexikon“
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