Auszeichnungen für die österreichischen Feuerwehren

Österreichischer Bundesfeuerwehr­verband (Hrsg):

Auszeichnungen für die österreichischen Feuerwehren unter Berücksichtigung von Südtirol und der Länder der ehemaligen k.u.k.-Monarchie

360 Seiten, farbig bebildert,

Format 30,5 x 21,5 cm, Festeinband,

Wien 2022.

Preis: 63,80 Euro (plus Porto und Versand).

ISBN: 978-3-200-08398-1

Nach langer Vorbereitung hat der Österreichische Bundesfeuerwehrverband dieses umfangreiche Werk über die Feuerwehrauszeichnungen vorgelegt, die bisher in Österreich und seinen Bundesländern sowie in Südtirol und den Ländern der österreichischen und der ungarischen Krone verliehen wurden und bis heute verliehen werden. 16 Autoren aus Österreich, Deutschland, Südtirol, Kroatien und Polen stellen unter der Redaktion von Christian K. Fastl und Florian Hell unter Mitarbeit von Robert Gründlinger in insgesamt 47 Artikeln, aufgeteilt in vier Kapitel, gefolgt von einen Anhang, das Feuerwehr-Auszeichnungswesen des Staates wie auch der Verbände vor.

Das erste Kapitel, Auszeichnungen des Staates und der Bundesländer für die Feuerwehr, behandelt die Feuerwehrmedaille am orange­gelben Band von der Monarchie bis zur Gegenwart, die königlich ungarische Ehren­medaille (1911), die Dienstmedaillen der Bundesländer der jetzigen Zweiten Republik, das deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen für Ver­dienste um das Feuerlöschwesen und seine Verleihungen in Österreich und die Auszeichnungen für Feuerwehrmitglieder auf gesamtstaatlicher und auf Länderebene von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart.

Im zweiten Kapitel, überschrieben mit „Historische Entwicklung des Auszeichnungswesens der Feuerwehrverbände in Österreich und Südtirol“, wird zunächst auf die gesamtstaatlichen Feuerwehrverbände eingegangen sowie auf die Bedeutung des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes des Deutschen Feuerwehrverbands für die österreichischen Feuerwehren. In drei Artikeln wird die Entwicklung des Auszeichnungswesen des Österreichischen Verbands für Feuerwehr- und Rettungswesen bis zum Österreichischen Bundesfeuerwehrverband von der Ersten Republik bis zur Gegenwart dargestellt. Im Anschluss daran folgen die Entwicklungen der Auszeichnungen der einzelnen österreichischen Landesfeuerwehrverbände vom Burgenland bis Wien sowie Südtirol.

Das dritte Kapitel, Auszeichnungen der Feuerwehrverbände in den ehemaligen Ländern der k.u.k.-Monarchie bis 1918, geht auf das Verbandswesen und dessen Auszeichnungen in Böhmen, Galizien und Lodomerien (heutige West-Ukraine), Krain (heute in Slowenien), Mähren, Österreichisch-Schlesien in der österreichischen Reichshälfte und Kroatien-Slawonien und Ungarn in der ungarischen Reichshälfte ein.

Das vierte Kapitel, ein Katalog der aktuell zur Verleihung gelangenden Auszeichnungen der Feuerwehrverbände in Österreich und Südtirol, präsentiert die zahlreichen einzelnen Auszeichnungen, beginnend mit dem Bundesfeuerwehrverband über die einzelnen Landesverbände vom Burgenland bis Wien und Südtirol in allen ihren aktuell verliehenen Klassen und Stufen mit Abbildungen und detaillierten Beschreibungen und weiteren spezifischen Informationen. Bemerkenswert und für den Sammler überaus hilfreich sind hierbei die zudem einzeln aufgeführten Auszeichnungen der Städte und Bezirke in Oberösterreich und der Steiermark.

In einem Anhang werden die Auszeichnungen für Verdienste um den österreichischen Strahlenschutz und des CTIF (Comité Technique International de Prévention et d’Extinction du Feu – Internationales technisches Komitee für die Vorbeugung und Bekämpfung von Bränden) vorgestellt sowie die Verleihungslisten für das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz (1928–1935) in Österreich, das Österreichische Feuerwehr-Ehrenzeichen (1933–1938) und das Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen (1938–1945) in Österreich ausgeführt.

Ein umfangreiches Literaturverzeichnis, ein Verzeichnis der Privatsammlungen, ein Abkürzungs- und ein Autorenverzeichnis zeugen von der umfassenden wissenschaftlichen Ausarbeitung und runden das Werk ab.

Somit richtet sich diese detailliert auf wissenschaftlicher Basis erarbeitete und überreich bebilderte Fachmonographie nicht nur an eine an der historischen Entwicklung des österreichischen Feuerwehr-Verbandswesens im Allgemeinen und seiner Auszeichnungen im Besonderen interessierte Leserschaft und an die Sammler solcher Auszeichnungen im In- und Ausland, sondern auch an historisch Interessierte, die sich mit der Geschichte der wechselhaften Beziehungen zwischen dem Feuerwehrverbandswesen des Deutschen Reichs und Österreichs von den Zeiten der Monarchie bis zum Ende des Ständestaats beschäftigen; weiter auch an diejenigen, die sich für die politisch-soziologischen Aspekte in den österreichischen Kronländern und Nachfolgestaaten interessieren.

Es ist überaus bemerkenswert, dass hier in einer österreichischen Publikation zum ersten Mal überhaupt sowohl das staatliche deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen als auch das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbands im Allgemeinen und deren Verleihungen an Österreicher im Besonderen sehr ausführlich behandelt werden. Somit wurde auch ein bedeutender Beitrag zur deutschen Phaleristik geleistet.

Das voluminöse Werk ist mit über 700 Abbildungen von Ehrenzeichen und Urkunden sowie Trägerfotos vorwiegend in Farbe illustriert. Ein gewisses Manko stellt die Tatsache dar, dass die Abbildungen nicht nummeriert sind, was eine Bild-Zitierung deutlich erschwert. Alles in allem ist dieses opulent ausgestattete Buch uneingeschränkt für den genannten Interessentenkreis zu empfehlen!