Vom 15. Oktober bis zum 18. November 2024 findet in der Sparkasse KölnBonn (Friedensplatz 1, 53111 Bonn) eine Ausstellung der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e.V. statt. Das Thema sind „Frauen und Frauenbilder auf Münzen und Medaillen“. Die Ausstellung baut dabei auf den gerade erschienenen 4. Band der Bonner Numismatischen Studien mit gleichem Titel auf.
Bereits für das 7. vorchristliche Jahrhundert sind für Kleinasien und das Zweistromland die ersten Münzen nachgewiesen – kleine Elektronklümpchen mit einem einseitig eingeprägten Bild. Zeigten diese Bilder zunächst ortstypische Tiere oder grafische Muster, so kamen bald auch menschliche Darstellungen von Frauen und Männern hinzu.
Auf Prägungen der Antike gab es menschliche Bilder zunächst in Gestalt von Göttinnen und Göttern. Ergänzt wurden diese durch vergöttlichte, meist weibliche Personifikationen für zentrale Erfahrungsbereiche der damaligen Menschen – seien es Tugenden, Stadt- und Landesgöttinnen oder Wissenschaften und Künste. In der hellenistischen Zeit und während der Jahrhunderte der römischen Kaiserzeit traten die männlichen Herrscher ins Zentrum der Prägungen. Aber neben den Göttinnen
fanden auch Herrschergemahlinnen, weibliche Familienangehörige und selten auch Herrscherinnen ihren Platz auf Münzen.
Während der Spätantike und des Mittelalters trat die Kirche als mächtige Institution auf die weltgeschichtliche Bühne. Seither kennen wir Heiligendarstellungen auf Medaillen und Münzen.
Das Herrschaftsgefüge änderte sich im Zeitalter der Renaissance und der frühen Neuzeit. Eine partielle Rückbesinnung auf die Antike ging mit revolutionären Veränderungen weltweit und neuen Kenntnissen
und Wissen einher – und mit großer Unsicherheit. Münzbilder dienten dabei u.a. der Vergewisserung des Eigenen, in der Fremde insbesondere der Herkunft und Kultur.
In modernen Zeiten werden die altbewährten Münzbildern in aktualisiertem Auftritt weiter gepflegt. Infolge der Emanzipations- und Befreiungsbewegungen finden weltweit zudem neue Bilder ihren Weg auf
Münzen: Szenen aus dem Alltagsleben, nicht adelige Frauen (und Männer) sowie Objekte der Populärkultur. Aktuell gibt es zwischen den Prägestätten einen Wettbewerb um neue Materialien, neue Techniken und um privatwirtschaftliche Auftraggeber für die Produktion von Münzen als Merchandisingprodukt.
Über die Bonner Münzfreunde
Die Numismatische Gesellschaft Bonner Münzfreunde e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung wissenschaftlicher Forschung und Bildung auf dem Gebiet der Numismatik und der Pflege und Erhaltung numismatischer Kulturwerte verpflichtet hat. Der Verein wurde 1958 als „Bonner Münzfreunde“ gegründet und hat seitdem durch zahlreiche Veranstaltungen und Veröffentlichungen zur Förderung der Numismatik beigetragen.
Höhepunkte in der Vereinsgeschichte waren das 50-jährige Jubiläum im Rheinischen Landes-Museum Bonn und die Herausgabe des 1. Bandes der „Bonner Numismatischen Studien“ im Jahre 2008. Mittlerweile sind zwei weitere Bände der Bonner Numismatischen Studien zum größten und wichtigsten Münzfund in Bonn, dem „Münzschatz vom Boeselagerhof“ und zu Bonns bekanntestem Sohn „Ludwig van Beethoven“ erschienen. Außerdem hat die Numismatische Gesellschaft 2020/21 gemeinsam mit der Deutschen Numismatischen Gesellschaft das 17. Deutsche Münzsammlertreffen ausgerichtet. Aufgrund der Coronaeinschränkungen leider nur digital.
Weitere Informationen zu der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e.V. finden Sie auf deren Website: https://www.bonner-muenzfreunde.com/
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