Tunesien stand seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für mehrere Jahrzehnte unter französischem Protektorat und hatte den Goldstandard des Mutterlandes übernommen. Einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg beabsichtigte Frankreich neue Goldmünzen zu 100 Francs einzuführen. Die Prägung war bereits angelaufen, da musste das Land den Franc im Zuge der Weltwirtschaftskrise abwerten. Die für den Umlauf in Tunesien in vorbereiteten Münzen sind zu überschaubaren Preisen häufig im Handel zu finden. Anders ist es mit den nach 1937 geprägten Stücken. Infolge der Abwertung des Francs tragen die Münzen anstelle der Wertangabe nur noch eine Jahreszahl.
Die in Kleinserien geprägten Stücke sind eigens für das formelle Staatsoberhaupt von Tunesien, den Bey von Tunis, hergestellt worden. Beginnend mit dem Neujahrempfang, übergab der Bey traditionell an wichtige Gäste und Würdenträger eine kleine Kollektion von Gold- und Silbermünzen des jeweiligen Prägejahres. Die geringsten Stückzahlen wurden am Ende der Kolonialzeit geprägt. Von dem goldenen 100-Francs-Stück des Jahres 1942 gibt es lediglich 33 Exemplare. Das abgebildete Stück erwarb der Sammler vor einigen Jahren zum Metallwert bei einem Juwelier im Großen Basar von Istanbul. Es ist anzunehmen, dass es ein tunesischer Flüchtling versetzt hat.
Objekttyp: Medaillenähnliche Münze zu 100 Francs 1942 Sammlung: Dietmar Kreutzer
Land/Region: Tunesien/Französisches Protektorat
Münzstätte: Paris
Datierung: 1942
Material: 900er Gold
Größe: 21 mm
Gewicht: 6,5 g
Katalog: Friedberg 15
Dietmar Kreutzer
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