Friedrich August II. (1696-1763) bestieg als sächsischer Kurfürst und Herzog nach dem Tod seines Vaters August dem Starken 1733 den Thron. Er war gleichzeitig als August III. König von Polen und Großherzog von Litauen. Seine Regierungszeit war einerseits durch ambitionierte Baumaßnahmen geprägt. Unter seiner Regie entstanden in Dresden die katholische Hofkirche, das Palais Brühl, sowie das Spitzhaus Radebeul und das Schloss Hubertusburg. Andererseits führte er das Kurfürstentum Sachsen in den folgeschweren Siebenjährigen Krieg (1756-1763). Mit seinem Tod endete die Personalunion von Sachsen und Polen.
Die Bergstadt Freiberg gab anlässlich des Regierungsantritts des neuen Königs eine silberne Huldigungsmedaille in Auftrag. Freiberg war lange Zeit die bedeutendste Münzstätte der Markgrafschaft Meißen. Im Zuge der Silberfunde von 1168 entstanden aus Bergmannssiedlungen Stadtkern, Stadtmauer, Dom und das einflussreiche Bergrecht.
Diese Medaille war mit ihren Maßen gleichzeitig Zahlungsmittel. Der Silberwert entsprach dem Talernominal. Die Rückseite gibt detailreiche Einblicke in das Bergwerkwesen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben dem Wünschelrutenträger sind zwei Haspelknechte an der Förderhaspel sowie ein Bergmann mit schwingender Schaufel beim Schachtaushub erkennbar. Man beachte auch den Pferdegöpel mit Anbauten und das Geschehen Untertage. Hier schlagen vier Bergleute mit Schlägel und Eisen das Erz. Ein Karrenläufer schiebt gewonnenes Material zum Füllort und ein Bergmann besteigt die Fahrt zum Tageslicht. Vorder- und Rückseiteninschrift verweisen mit den Kapitalen als Chronogramm auf das Huldigungs- und Prägejahr 1733.
Objekttyp: Talerförmige Huldigungsmedaille
Sammlung: Frank Wieprecht
Land/Region/Ort: Deutschland, Sachsen (Kurfürstentum), Freiberg
Münzherr: Friedrich August II. Münzstätte: Dresden
Datierung: 1733
Vorderseite: Brustbild Friedrich August II. im Harnisch mit Weißem Adlerorden und Hermelinumhang darunter „OBSEQ VIVM RENOVAT VETVS VRBS / CELEBRATA FIDELIS・D・9・IVN・AO・1733・“ in der Umschrift „D・G・FRIDER・AVGVST・PR・ REG・POL・& L・DVX・SAX・& ELECT IPSE SVE GENTIS LVX PLACIDVSQUE AMOR・“
Rückseite: Stadtpanorama Freibergs mit ausführlicher Bergwerksdarstellung im Vordergrund, darunter Stadtwappen zwischen „GLVCK AVF!“ in der Umschrift „FREYBERG DIE ALTE VND GETREVE * VERSPRICHT DIE ALTE TREV AVFS NEVE“ Rand: glatt
Material: Silber
Größe: 41,63mm Gewicht: 28,96g Katalog: Arnold/Quellmalz S. 103, 4. Müseler 56.1.3/1. Slg. Merseburger 1672.
Til Horna
Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@muenzen-online.com.
Literaturempfehlung:
Die Münzen Friedrich Augusts II. von Sachsen/Polen 1733 – 1763
Der 7. Band der Erfolgsreihe zu den Münzen Sachsens
Titel: Gietl Verlag
ISBN: 978-3-86646-531-2
Auflage: 1. Auflage 2010
Format: 14,8 x 21 cm
Abbildungen: zahlreiche Schwarz-Weiß-Abbildungen
Cover-Typ: Hardcover
Seitenanzahl: 304
Comments