„Kleinvieh macht auch Mist“, sagt der Volksmund, ich möchte ergänzend sagen, „Kleingeld macht auch Spaß“ und zeige hier eine Auswahl von Schillingen, Pfennigen und anderen Werten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Sie stammen aus Reichs- und Freien Städten, die vor Jahrhunderten vom römisch-deutschen Kaiser und den Landesfürsten das Münzrecht verliehen bekamen. Das Münzregal trug den Kommunen nicht nur satte Gewinne ein, sondern war auch mit viel Prestige verbunden.
Die hier gezeigten Stücke aus Augsburg, Einbeck, Hamburg, Nürnberg, Regensburg, Rothenburg, Wismar und anderen Städten sind wichtige Dokumente der Wirtschafts- und Kulturgeschichte und waren vor Jahren Ausgangspunkt für meine Beschäftigung mit dem hochinteressanten Gebiet der Städtemünzen. Daraus ging 2019 mein im Money trend-Verlag Wien erschienenes Buch „Torburg, Kaiserkopf und Reichsadler – Ein Streifzug durch die Welt der deutschen Städtemünzen“ hervor. Ich habe gelernt, dass es sich manche Kommunen viel Geld kosten ließen, um mit Gold- und Silbermünzen und auch mit Medaillen zu prunken und zu zeigen, dass sie seit uralten Zeiten das Münzrecht besaßen. Ab und zu musste das Privileg erneuert werden, was da und dort zur Herstellung von besonders kostbaren Geschenkprägungen an Kaiser und Fürsten führte.
Ich freue mich an solchen eher bescheidenen Ausgaben, die nur einen winziger Rest dessen darstellen, was ursprünglich ausgeprägt wurde. Nach zahlreichen Kriegen und Katastrophen in den vergangenen Jahrhunderten sowie Währungsumstellungen und damit verbundener massenhafter Einschmelzung ist es heute verwunderlich und erfreulich, dass noch so viel Metallgeld erhalten ist. Wenn überhaupt, dann haben Dukaten und Taler als Andenken oder aus anderen Gründen überlebt, während Kleinmünzen viel eher dem Schmelztiegel übergeben wurden.
Objekttyp: Konvolut städtischer Kleinsilbermünzen Sammlung: Helmut Caspar
Helmut Caspar
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