Mangels eigener Gold- und Silbermünzen war das Königreich Saudi-Arabien anfangs auf ausländische Münzen angewiesen. Als Goldmünzen kursierten vor allem britische Sovereigns, in Silber türkische und ägyptische Münzen. Auch nachgeprägte und mit einem Gegenstempel versehene Maria-Theresia-Taler waren im Umlauf. Der Vertrag zwischen der Arabian American Oil Company (ARAMCO) und Saudi-Arabien sah daher eine anteilige Vergütung der Ölförderung in britischen Sovereigns vor. Weil solche Münzen nach dem Ende Zweiten Goldstandards nicht mehr geprägt wurden, konnten die fälligen Konzessionsgelder nur noch in Dollars ausgezahlt werden.
Die saudische Regierung bemühte sich, an frische Sovereigns für einen ausreichenden Geldumlauf zu gelangen. Eine Nachprägung der Sovereigns wurde jedoch von der britischen Regierung abgelehnt. Infolge Vermittlung durch die US-Regierung erklärte sich die Münzstätte Philadelphia bereit, eine Serie von runden Münzbarren im Wert von einem und vier Sovereigns aufzulegen. Von dem Vier-Pfund-Stück von 1945 wurden etwa 91.000 Exemplare geprägt. Das Pfundstück von 1947 hatte eine Auflage von etwa 121.000 Exemplaren. Als das Land im Jahr 1951 millionenfach goldene Pfundstücke mit eigenem Gepräge produzierte, wurde das Gros der Behelfsprägungen eingeschmolzen.
Objekttyp: 4 Pfund, 1945 Sammlung: Thomas Rauch
Land: Saudi-Arabien
Münzstätte: Philadelphia
Datierung: 1945
Material: 917er Gold
Größe: 28 mm
Gewicht: 31,95 g
Katalog: Friedberg 190
Thomas Rauch
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