Als Vasco da Gama im Jahre 1499 von seiner ersten Reise nach Indien zurückkehrte, ließ der portugiesische König Manuel I. erstmals die Portugues do ouro prägen, schwere Goldmünzen zu zehn Cruzados. Sie sollten den Handel mit Indien befördern. Durch den Fernhandel kamen sie bis nach Skandinavien. In mehreren europäischen Ländern wurden sie als Schaumünzen nachgeprägt. Die erste Nachprägung ist aus Hamburg bekannt, wo sie als Moneta nova aurealis civitas Hamburgensis ausgewiesen wurde. Nach der Gründung der Hamburger Bank im 17. Jahrhundert kamen sie als aufwändig gestaltete Jahresgeschenke heraus. Bald gab es nicht nur Bank-Portugaleser, sondern auch Admiralitäts-Portugaleser, Assekuranz-Portugaleser und Polizei-Portugaleser.
Um eine solche Schaumünze handelt es sich hier. Sie wurde vom Hamburger Senat nach 1888 zu außergewöhnlichen Dienstjubiläen als halber Portugaleser in Gold, Silber oder Bronze ausgegeben. Auf der Bildseite zeigt sie das 1814 errichtete Stadthaus, den Sitz der Polizeibehörde. Mit einem Gewicht von 18,3 Gramm und einer Legierung von 980er Gold hatte die höchste Wertstufe einen Goldwert von 50 Mark. Die Stempel mit einem ultrahohen Relief auf der Wappenseite fertigte der in Hamburg tätige Johann von Langa (1869-1908). Die hier vorgestellte Nachprägung unterscheidet sich vom Original durch ein geringfügig abweichendes Gewicht, den fehlenden Namenszug von Johann von Langa auf der Vorderseite und eine deutlich größere Schrift auf der Bildseite.
Objekttyp: Medaille (Polizei-Portugaleser, nach 1888, NP)
Sammlung: Thomas Rauch
Land: Deutschland
Münzstätte: Hamburg
Datierung: fehlt
Vorderseite: Hamburger Wappen
Rückseite: Stadthaus
Material: 980er Gold
Größe: 34,5 mm
Gewicht: 19,8 Gramm
Katalog: Otto Christian Gaedechens, Hamburgische Münzen und Medaillen, Nachtrag Nr. 2390
Thomas Rauch
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