Sammler moderner portugiesischer Münzen wissen, dass 1854 unter Pedro V. mit der Goldkrone zu 10.000 Reis und ihren Teilstücken in Portugal der Goldstandard förmlich eingeführt wurde. Das Land litt in dieser Zeit unter einer schweren Cholera- und Gelbfieber-Epidemie. Während einer Reise steckten sich 1861 auch der 24-jährige König und zwei seiner Brüder an. Alle drei verstarben noch im gleichen Jahr. Mit Ludwig I. (1838-1889) trat der zweitälteste der Brüder die Herrschaft an. Die Serie der Goldmünzen ist unter seiner Herrschaft mit der 17 Gramm schweren Goldkrone vervollständigt worden, die sein gelocktes Porträt trägt. Der literarisch und künstlerisch begabte König heiratete 1862 mit Maria Pia eine Tochter des italienischen Königs Viktor Emanuel II.
Auf der Vorderseite der in Italien geprägten Hochzeitsmedaille sind die gestaffelten Brustbilder von Ludwig und Maria Pia nach links abgebildet. Die Braut trägt einen Rosenkranz im Haar. Die Rückseite zeigt eine Szene der Eheschließung in der Kathedrale San Giovanni in Turin: Braut und Bräutigam reichen einander die Hand, während Hymen den Schleier der Braut anhebt. Die großformatige, prächtig ausgestatte Silbermedaille mit ultrahohem Relief schuf Demetrio Canzani (1813-1888). Als Sohn des lombardischen Münzmeisters Pietro Canzani hatte er seine Tätigkeit als Medailleur an der Münzstätte von Mailand im Jahre 1841 aufgenommen. Im Jahr 1857 war er an die Münzstätte des Königreichs Sardinien-Piemont (ab 1861: Italien) nach Turin gewechselt.
Objekttyp: Hochzeitsmedaille, 1862
Sammlung: Thomas Rauch
Land: Königreich Italien
Münzstätte: Turin
Datierung: 1862
Vorderseite: Porträt des Königs und seiner Gemahlin nach links mit Umschrift
Rückseite: Szene der Eheschließung mit dem Datum des 27.09.1862
Material: Silber
Größe: 75 mm
Gewicht: 230 Gramm
Katalog: Italien – Medaillen und Plaketten von der Renaissance bis in die Gegenwart von Manfred Miller, Nr. 491.
Thomas Rauch
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