Innerhalb der Serie „Litauische Natur“ brachte die Litauische Bank im letzten Monat eine Münze auf die Zeidlerei heraus. Die Zeidlerei, oder Baum-bzw. Waldimkerei, ist eine in Deutschland nicht mehr weit verbreitete Art der Honiggewinnung. Die Bezeichnung „Zeidler“ findet im Frühmittelalter ihre Ursprünge und beschreibt die Honigernte von wilden oder halbwilden Bienenvölkern, die ihren Bienenstock in Baumhöhlen haben. Diese waren entweder natürlich vorhanden oder wurden künstlich in den Baum geschlagen, um dann Bienenvölker dort anzusiedeln. Der Eingang zur Baumhöhle im Baum wurde mit einem Brett verschlossen, dass aber ein „Flugloch“ zum ein- und ausfliegen für die zukünftigen Mieter hat. In Deutschland ist die Zeidlerei in Bayern schon für das Jahr 748 belegt. In der Umgebung von Nürnberg, beispielsweise, war die Honigproduktion für die dortige Lebkuchenproduktion wichtig. Aber auch im Berliner Grunewald wurde die Zeidlerei betrieben.
Die Münzvorderseite zeigt eine stilisierte Vytis, das Wappen der Republik Litauen, das als Bienenschwarm auftritt. Links davon sind Bienenwaben ersichtlich, die zum großen Teil Geld koloriert sind; außer einer farblosen Wabe und einer Wabe, die das Münzzeichen enthält.
Zudem sind drei weitere kolorierte Wagen rechts des Wappens zu sehen. Die Waben wurde im Tampondruckverfahren aufgebracht. Randläufig unten trägt die Münzvorderseite die Aufschrift LIETUVA (LITAUEN), das Nominal 10 € und das Ausgabejahr 2020.
Die Rückseite der Münze zeigt einen Zeidler bei der Arbeit: Nachdem er auf einen Baum geklettert ist, erntet er, den Kopf mit einem Imkerschleier geschützt, neben einem Bienenschwarm Honig aus der Baumhöhle. Die randläufige Aufschrift lautet DREVINĖ BITININKYSTĖ (ZEIDLEREI). Auf dem Münzrand finden sich stilisierte Bienen.
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