(Lat., golden, aureus nummus = Goldmünze): Antike römische Goldmünze von der Republik bis in die Regierungszeit von Kaiser Constantinus I. (306/ 324 – 337).
Die ersten römischen Goldprägungen stammen aus dem Jahr 334 v. Chr. Unter Sulla (geb. 138, gest. 78 v. Chr.) wurde der Aureus als 1⁄30 der römischen Libra (Pfund) ausgebracht. Caesar ließ aus erbeutetem gallischem Gold Aurei in gewaltigen Stückzahlen prägen, die jedoch nur 1⁄40 der Libra wogen (8,18 g). Unter Kaiser Augustus (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) wurde der Aureus im Jahr 23 v. Chr. zu einem 1⁄42 der Libra festgelegt.
Die Wertverhältnisse waren: 1 Aureus = 25 Denare = 100 Sesterzen = 200 Dupondien = 400 Asses = 800 Semisses = 1600 Quadrantes.
Unter Nero (54 – 68) wurde der A. auf ein 1⁄45 der Libra (7,27 g) reduziert und blieb dann bis in das 3. Jh. weitgehend stabil. In der Regierungszeit des Caracalla (198 bis 217) sank der Aureus auf 1⁄50 der Libra (6,54 g) und seit Severus Alexander (222 – 235) schwankte er erheblich im Gewicht, so daß die Münzen nicht mehr vorgezählt, sondern wahrscheinlich gewogen wurden. Kaiser Diocletianus versuchte, eine Stabilisierung mit der Ausbringung von schweren Aurei zu 1⁄60 der Libra (5,45 g) und leichten Aurei zu 1⁄70 Libra (4,67 g) zu erreichen (die sogenannten Festmünzen blieben bei 1⁄50 Libra). Durch die Münzreform von Constantinus I. wurde der Aureus abgeschafft und durch den Solidus ersetzt.
aus „Das große Münzlexikon“
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