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Michael Wendig

Andrea Stieldorf (Hrsg.): Macht und Herrschaft im Siegel- und Münzbild



Andrea Stieldorf (Hrsg.): Macht und Herrschaft im Siegel- und Münzbild


(Studien zu Macht und Herrschaft; Schriftenreihe des SFB 1167 „Macht und Herrschaft – Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“)


Göttingen 2021,

317 Seiten,

teilweise farbig bebildert,

Format: 16 x 23,5 cm, Festeinband,

ISBN: 978-3-8471-1279-2,

Preis: 50,00 Euro









An der Universität Bonn gibt es einen Sonderforschungsbereich 1167 „Macht und Herrschaft

– Vormoderne Konfigurationen in transkultureller Perspektive“, in dem interdisziplinär ein transkultureller Ansatz zum Verständnis von Macht und Herrschaft erarbeitet werden soll. Innerhalb des SFB 1167 leitet Andrea Stieldorf, die Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften an der Universität Bonn lehrt, das Teilprojekt „Bilder vom

König. Macht und Herrschaft der ostfränkisch-deutschen Könige, Siegel und Münzbild (936-1250)“. Sie ist Herausgeberin des vorzustellenden Bandes, für den sie namhafte Fachleute versammelt hat. Beiträge geliefert haben:


  • Andrea Stieldorf: Urraca, Mathilda, Konstanze und Co. Königinnen des 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts im Münzbild (S. 11-38). Untersucht werden die seit Friedrich Barbarossa vorkommenden Herrscherpaardarstellungen. „Sie visualisieren einen Anteil der Herrscherin oder Fürstin an der Herrschaft ihres Mannes, ohne dass dieser in konkrete Herrschaftsausübung zu übersetzen wäre.“

  • Torsten Fried: Lindwurm, Stier und Greif. Herrscherliche Münzbilder im südlichen Ostseeraum um 1200 (S. 39-65). „Erstmals lässt sich anhand eines kürzlich gemachten Münzfundes belegen, dass die Grafen von Schwerin mit diesem Münzbild [d. i. der Lindwurm] auftraten und ihre Herrschaft vergegenwärtigten.“

  • Sebastian Steinbach: Monetäre Herrschaftszeichen. Insignien königlicher Macht auf europäischen Münzen des Hochmittelalters (ca. 1050-1250) (S. 67-99). „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vor allem das Deutsche Reich im Münzbild eine Vielfalt von Variationen der Herrscherinsignien Krone, Zepter und Reichsapfel hervorgebracht hat. […] Auch in England stellen Krone und Zepter wichtige Herrschaftsinsignien dar,“ jedoch nicht in der deutschen Vielfalt. „In Frankreich schließlich spielt das königliche Porträt an sich keine so große Rolle wie in anderen europäischen Regionen und es kommt lediglich die Krone als Insignie vor.“

  • Hubert Emmerig: Die Salzburger Münzprägung um das Jahr 1000. Denare, Münzprivileg, Interpretation (S. 101-136). Untersucht werden die Salzburger Denare, deren Beschriftungssystem aber unklar bleibt. Das Material wird im Vergleich zu Regensburg, Eichstätt, Freising, Passau und Augsburg vorgestellt.

  • Elke Brüggen / Jasmin Leuchtenberg: Weibliche Herrschaft in Text und Bild. Überlegungen zum ›Eneasroman‹ Heinrichs von Veldeke (S. 137-201).

  • Harald Drös: Text und Anordnung der Inschriften in Herrschersiegeln des 10. bis 13. Jahrhunderts (S. 203-242). Geboten wird eine unerhört verdienstvolle Analyse der Umschriften der hochmittelalterlichen Siegel der deutschen Könige, die auch gut nachvollziehbar in Umzeichnungen präsentiert werden.

  • Karina Kellermann: Gerupfte Adler und kämpfende Löwen. Wappenallegorien in der deutschsprachigen politischen Kleindichtung (S. 243-280).

  • Francesca Soffientino: Staufersiegel. Vorlage, Bildtradition und Nachleben (S. 281-309).

Wer sich mit mittelalterlicher Geschichte oder gar mittelalterlichen Münzen beschäftigt, sollte diesen Band unbedingt zur Kenntnis nehmen.


Michael Wendig


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