Die Bergakademie Freiberg ist eine von vier Hochschulen in Deutschland, die diese Bezeichnung trägt, jedoch die erste, die als solche entstand. Sie wurde 1765 gegründet und erarbeitete sich bereits nicht lange Zeit später einen solch guten Ruf, dass viele in- und ausländische Akademiker und Studenten herbeikamen, „… um das große Orakel der Geologie zu hören“, wie es der schottische Geologe Charles Lyell beschrieb. Und die unterrichtenden Professoren und Studenten konnten sich hören lassen: Abraham Gottlob Werner (1749-1817), Begründer der Geognosie (von Struktur und Bau der festen Erdkruste), der Vorläufer der Geologie, August Wilhelm Lampadius (1772-1842), der als erster auf dem europäischen Kontinent eine Gaslaterne an sein Wohnhaus anbrachte und als erster weltweit ein Hochschullaboratorium einrichtete, aber auch Studenten wie Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg alias Novalis (1772-1810), der in Freiberg studierte und neben seinen Vorlesungen, Exkursionen und Schichten untertage auch einige seiner Werke in Freiberg schrieb. Er war auch Münzsammler und seine „Hardenbergische Münzsammlung“, die rund 100 Silber- und 300 Kupfermünzen umfasst, gelangte 1851 als Geschenk an das Münzkabinett Berlin. Hier finden Sie einige seiner antiken Münzen, die online zugänglich sind. Zu den weiteren berühmten Studenten zählten u. a. Michail Wassiljewitsch Lomonossow, Peter der Große, Johann Wolfgang Goethe, etc. pp.
Fleißtaler unter Friedrich August I. (1806-1827), 1815, Kahnt 420. Bildquelle: Helmut Kahnt, Deutsche Silbermünzen 1800 – 1872. Vom Halbtaler bis zum Doppeltaler, Regenstauf 2008, S. 520.
Fleißtaler unter Anton (1827-1836), 1829, Kahnt 437. Bildquelle: Helmut Kahnt, Deutsche Silbermünzen 1800 – 1872. Vom Halbtaler bis zum Doppeltaler, Regenstauf 2008, S. 537.
Fleißtaler unter Friedrich August II. (1836-1854), 1841, Kahnt 455. Bildquelle: Helmut Kahnt, Deutsche Silbermünzen 1800 – 1872. Vom Halbtaler bis zum Doppeltaler, Regenstauf 2008, S. 557.
Im Zusammenhang mit der Bergakademie Freiberg wurden nun beispielsweise unter den drei sächsischen Königen Friedrich August I. (1750-1827), Anton (1755-1836) und Friedrich August II. (1797-1845) die sogenannten Fleißtaler als Auszeichnungen bzw. Prämien ausgegeben, daher auch die weitere Bezeichnung Schulpreistaler. Insgesamt fanden Fleißtaler vom 18. bis 19. Jahrhundert in verschiedenen deutschen Staaten ihre Ausgabe und waren zumeist im gleichen Gewicht geprägt wie die offiziellen Taler; auch im Gewicht von Doppel- bzw. Halbtaler. Sie hatten eine begrenzte Auflagenhöhe und am bekanntesten sind die sächsischen und bayerischen Fleißtaler.