Die neue Ausstellung zur Schweizer Geschichte beschreibt auf 1000 m2 das Werden der Schweiz über einen Zeitraum von 550 Jahren - beginnend am Ende des Mittelalters, über die Neuzeit hinweg bis hin zu den demokratischen Institutionen herausgefordert von der globalisierten Gegenwart.
Eine demokratische Gesellschaft braucht neben Staatsbürgerschaft, Wahlrecht und Gewaltentrennung eine integrative Gemeinschaft. Hierzu gehören die Teilhabe an nationalen Institutionen und die Identifikation mit gemeinsamen Symbolen. Das historische Werden dieser Institutionen und der Gebrauch solcher Symbole bildet den roten Faden der neuen Dauerausstellung «Geschichte Schweiz». Lokale, sprachregionale oder grenzüberschreitende Puzzleteilchen zeigen das Zusammenspiel auf und machen den Entstehungsprozess der Alten Eidgenossenschaft zum modernen Bundesstaat ersichtlich.
Blick in die Ausstellung
Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Die neue Dauerausstellung «Geschichte Schweiz» inszeniert diesen Weg auf einem Rundgang vom 15. ins 21. Jahrhundert. Der Gang durch die Jahrhunderte vermittelt den historischen Kontext regionaler Strömungen und internationaler Einflüsse rund um ausgewählte Exponate: Dabei zeigen einzigartige Manuskripte sowie bedeutende Objekte, wie Charles Le Bruns Allianzteppich von 1663 oder die Flabkanone aus der Bührle Fabrikation, wichtige soziale und wirtschaftliche Rück-und Fortschritte der Schweiz auf. Die Ausstellung verdeutlicht das Werden der Schweiz an diversen Dreh- und Wendepunkten.
Die Geschichte der Schweiz ist zudem eine Geschichte von Grenzen, die sich bilden und immer wieder verschoben haben, seien es geografische, sprachliche oder konfessionelle Grenzen. Das stetige neue Bemühen, diese Trennlinien zu überwinden, machte die Entwicklung zum modernen, souveränen Staat mitten in Europa möglich. Die Ausstellung überschreitet zudem eine zeitliche Grenze, die für historische Museen oft ein Tabu ist. Sie wagt den Ausblick auf die Geschichte der Gegenwart. Der Ausstellungsteil zum 21. Jahrhundert befasst sich mit globalen Themen wie Migration, Klimawandel oder Robotik. Sie formulieren Fragen an die Gegenwart. Die Antworten darauf werden die Zukunft der Schweiz prägen.
Beute aus dem Schwabenkrieg, Fahnenblatt, um 1490. Seidentaffet, bemalt. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Darstellung des Siegels des Bundesvertrags, Druckgrafik, nach 1816, Zürich. Aquatinta auf Papier. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Bundesverfassung von 1848, Laurenz Lüthi, Solothurn. Gouache auf Papier, kalligrafiert. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum
Helvetia mit Speer im Anschlag, FBB-Transparent, um 1976, Helen Pinkus-Rymann und Margareta Peters, Zürich. Textil, bemalt. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum