Wer gut erhaltene historische Münzen erwirbt, investiert nicht nur, sondern kauft auch Geschichte ein. Etwa mit dem Vorläufer des «Goldvrenelis» aus einer Probeprägung oder den seltenen Berner Gold-Dukaten, die an der live-Online-Auktion des Berner Münz- und Raritätenshops vom 26. April 2019 unter den Hammer kommen. Erstere mit einem Startpreis von 46.000 Franken, die Berner Münzen mit 22.000 und 24.000 Franken.
Prägedruck des Goldvreneli-Vorläufers von 1871, nach einem Entwurf von Eduard Durussel
Fast ein Einzelstück
Der kostbare Vorgänger des «Goldvreneli», mit einem klassischen Frauenkopf mit Diadem und Blumenkranz stammt aus einer Probeprägung aus dem Jahr 1871. Er wurde nach dem Entwurf des Künstlers Eduard Durussel gestaltet und wurde damals dem Schweizer Bundesrat vorgelegt. Dieser lehnte jedoch deren Produktion ab. Erst zwölf Jahre später wurde die erste 20-Franken-Goldmünze mit einem Frauenkopf herausgegeben, im Handel als «Helvetia» bekannt – und erst 26 Jahre später das erste 20-Franken-Goldvreneli. Von den 30 Probeexemplaren aus dem Jahr 1871 existieren vermutlich nur noch vier Stück, die meisten sind wohl unwissentlich wieder eingeschmolzen worden.
Berner 3-Dukaten Münze von 1680
Den französischen Truppen entgangen
Berner Goldmünzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind sehr selten. Das weiß Pascal Kummer, Experte für Münzen. Denn die meisten erlitten ein ihnen «unwürdiges» Schicksal: Sie wurden von den französischen Truppen unter Napoleon geraubt, eingeschmolzen und zu französischen Francs geprägt. «Es gibt heute wohl nur noch vier oder fünf Goldmünzen aus dieser Zeit in Privatbesitz», vermutet Pascal Kummer, «deshalb ist der Startpreis an der Auktion entsprechend hoch. Für Historiker ist besonders das Prägejahr 1680 interessant: In diesem Jahr wurde in der Stadt Bern die Gesellschaft neu geordnet: 360 Familien wurden als regimentsfähig erklärt, die restlichen gehörten von da an der niedrigeren Bürgerklasse an. »
Kontakt
Pascal Kummer, CEO Münzen & Raritätenshop GmbH, info@muenzenshop-bern.com