Anlässlich des Doppeljubiläums 200 Jahre Verfassung des Königreichs Bayern und 100 Jahre Freistaat Bayern hat das Bayerische Hauptmünzamt eine Gedenkmedaille in Polymertechnologie herausgebracht.
Die Medaille besteht aus einem Ring in Feinsilber, einem Kern in vergoldetem Feinsilber und einem dazwischenliegenden blauen Polymerring. Die Vorderseite ist dem Freistaat gewidmet und zeigt das Bayerische Staatswappen. Auf der Rückseite ist der Bayerische Landtag abgebildet als Symbol für die erste Bayerische Verfassung. Der Motiventwurf der Medaille wurde vom Nürnberger Künstler Patrick Niesel gestaltet.
Am 26. Mai 1818 erließ Maximilian I. Joseph von Bayern eine Verfassung, die bis zum Ende des Königreiches 1918 gültig war. Die Macht des Königs in der konstitutionellen Monarchie wurde begrenzt durch die Ständeversammlung, bestehend aus zwei Kammern, die auf die Gesetzgebung und die Steuerbewilligung Einfluss hatten.
100 Jahre später rief Kurt Eisner in der Nacht von 7. auf 8 November 1918 den Freistaat Bayern aus und beendete damit die Herrschaft der Wittelsbacher. „Vor 200 Jahren erhielt das Königreich Bayern eine der liberalsten Verfassungen Europas. Vor 100 Jahren rief Kurt Eisner den Freistaat Bayern aus; aus dem Königreich wurde eine Republik“ sagte Staatsminister Albert Füracker anlässlich der Anprägung der einzigartigen Gedenkmedaille.
Das heutige Bayerische Hauptmünzamt wurde im Jahr 1158 mit der Verleihung des Münzrechts an München durch Heinrich den Löwen gegründet. Insbesondere die Aufgabe, Bargeld für die Bundesrepublik Deutschland zu prägen, dürfen nur fünf Münzprägestätten übernehmen, neben München (mit dem Prägekennzeichen „D“) Berlin (A), Hamburg (J), Stuttgart (F) und Karlsruhe (G). Seit 860 Jahren werden hier sowohl Münzen für den Zahlungsverkehr als auch Medaillen als Sammlerobjekte für Kunden im In- und Ausland gefertigt. Als eine der größten deutschen Münzprägestätten steht das Bayerische Hauptmünzamt dabei für Modernität und Innovation und war entscheidend an der Entwicklung einer weltweit einzigartigen Polymer-Technologie beteiligt.
Im Jahr 2017 wurden im Bayerischen Hauptmünzamt rund 279 Millionen Bundesmünzen und 312 Millionen Auslandsmünzen geprägt. Mit 55 Mitarbeitern hat das Bayerische Hauptmünzamt 2017 bei einem Umsatz von 16,9 Millionen Euro einen Jahresüberschuss von 3,0 Millionen Euro erwirtschaftet.
Die Gedenkmedaille ist aus 999er Feinsilber, hat einen Durchmesser von 40 mm und wiegt ca. 25 g (Ring Ag 999, ca. 19g, Kern Ag 999 vergoldet, ca. 4 g), Auflage 1.000 Stück. Sie ist über den Online-Shop des Bayerischen Hauptmünzamtes erhältlich.