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Michael Kurt Sonntag

Bermuda: Ein Flaggschiff schafft es bis ins Staatswappen


Die Bermudainseln wurden um 1505 vom Spanier Juan de Bermúdez entdeckt, der allerdings wegen der gefährlichen Riffe, die die Inseln umgaben, dort nicht landete. Auf einer Karte von Anghiera von 1511 sind die Inseln aber schon als „La Bermuda“ eingetragen. Obwohl spanische und auch portugiesische Schiffe die Inseln später immer wieder anliefen, um sich mit frischem Wasser und Nahrungsmitteln zu versorgen, blieben diese noch lange Zeit unbesiedelt. Erst 1609, also mehr als 100 Jahre nach ihrer Entdeckung, landete Sir George Somers mit seinem Flaggschiff „Sea Venture“ auf den Inseln, nahm sie für England in Besitz und leitete ihre Besiedlung ein.

Dabei waren die Bermudas gar nicht das ursprüngliche Ziel von Somers gewesen, sondern Jamestown in Virginia. Doch hatte ein heftiger Hurrikan die „Sea Venture“ vom Kurs abgebracht und auf ein Riff vor den Bermudainseln auflaufen lassen. Somit war die Jungfernfahrt dieses 300 Tonnen schweren und mit 20 Kanonen und 4 Arkebusen bewaffneten Handelsschiffs, das zudem 150 Menschen an Bord hatte, bereits zu Ende gegangen, bevor es sein Ziel Jamestown in Virginia überhaupt erreicht hatte.

In der Folge mussten Sir George Somers und 150 Schiffbrüchige auf den Inseln ausharren und aus den Trümmern ihres Flaggschiffs und dem Holz des Bermuda-Wacholder neue Schiffe bauen, ehe sie weiter nach Jamestown in Virginia segeln konnten. Zehn Monate später waren zwei kleine neue Schiffe zur Abfahrt nach Virginia bereit, doch blieben drei Matrosen freiwillig auf den Bermudas zurück und bildeten mit 60 neuen Siedlern, die wenig später von der Virginia Company nach Bermuda geschickt worden waren, die Basis einer ersten britischen Besiedlung. Und die „Sea Venture“? Nun, da sie am Anfang der Besiedlung der Bermudas stand, fiel sie nicht etwa der Vergessenheit anheim, sondern wurde im Gegenteil sogar ins Staatswappen aufgenommen – wenn auch nur als Wrack.

Die Rückseite der Palladiumbarrenmünze zeigt das Flaggschiff in voller Fahrt und nennt die Legende SEA VENTURE 1609 / TWENTY-FIVE DOLLARS / • 999 ONE OUNCE PALLADIUM / 1987. Auf der Vorderseite sehen wir das nach rechts gewandte Porträt Elisabeths II. von Raphael David Maklouf und lesen BERMUDA – ELIZABETH II.

Parameter: 25 Dollars, 999er Palladium, 31,10 g, Ø 34 mm, Auflage: 15.800 in PP. Münzstätte: Singapore Mint Pte Ltd, Singapore. Quelle: MA-Shops, Emporium Hamburg

Wappen der Bermudas mit der im heftigen Sturm scheiternden „Sea Venture“. Auch der Wahlspruch QUO FATA FERUNT (Wohin das Schicksal uns führt) nimmt Bezug auf die „Sea Venture“ und die durch sie eingeleitete Besiedlung der Bermudas. Quelle: Cronholm144, Wikimedia Commons


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